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Vorsicht, Sprachfalle! – immer wieder Denglish

Vorsicht, Sprachfalle! – immer wieder Denglish Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalistinnen und Journalisten.

Teil 10 von Stephan Töngi.

Salzburg – Im Text einer Nachrichtenagentur hieß es: „ …  erzielte ihr schlechtestes Landesergebnis jemals.“ 


Deutlich sichtbar liegt diesem Satz eine Konstruktion aus dem Englischen ähnlich wie "... the worst result ever" zugrunde. 


Auf diese wörtliche Übersetzung sollte man verzichten, schon allein weil sie im Deutschen schräg klingt.

 

Besser wäre also gewesen: „… erzielte ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Wahl.“

Oder: „… schnitt bei der Wahl so schlecht wie noch nie ab.“ 

Also: Ever? - Never! 

Ähnlich verhält es sich mit der Konstruktion „Das macht keinen Sinn“, die ihre Herkunft aus dem Englischen („This makes no sense“ oder „It doesn't make any sense“) nicht verleugnen kann. Hier ist es im Deutschen eleganter zu sagen: „Das ergibt keinen Sinn.“

 

Nächste Woche geht es um „schiefe“ Schreibfehler.

Vergangene Woche stand die oft verwechselten Wörter „scheinbar“ und „anscheinend“ im Mittelpunkt.

 

Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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