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Journalisten nützen soziale Medien deutlich weniger als Recherchequelle

Journalisten sind bei Facebook und Twitter vorsichtiger. Bei einer aktuellen Journalisten-Befragung der PR-Plattform Mynewsdesk gaben 53 Prozent an, soziale Medien seien eine wichtige Recherchequelle. 2016 waren es noch 66 Prozent - 13 Prozent mehr!

Stockholm - In dieser Woche veröffentlichte die in Stockholm beheimatete PR-Plattform Mynewsdesk das dritte E-Book mit den Erkenntnissen aus der jährlichen Journalistenbefragung, bei der dieses Mal mehr als 3.000 Teilnehmer beteiligt waren. Fokus ist die Nutzung von Social Media durch Journalisten, mit besonderem Augenmerk auf das Verhalten nach den Fake News-Kontroversen.

 

Journalisten sorgen sich um die Machtposition, die die sozialen Medien in der Nachrichtenberichterstattung zuweilen einnehmen – eine Sorge, die sich gerade im letzten Jahr aufgrund der Debatte um Fake News herauskristallisiert hat. Von den Journalisten, die in der aktuellen Studie von Mynewsdesk befragt wurden, gaben 71 Prozent an, dass Facebook als Informationsquelle zu viel Einfluss habe, 61 Prozent hingegen glauben, dass Google/Youtube zu viel Macht besitzt.

 

Im Vergleich zu Ergebnissen aus 2016 hielten rund 66 Prozent der Journalisten die sozialen Medien für eine wichtige Bezugsquelle, wohingegen in der aktuellen Befragung dem nur noch 53 Prozent zustimmen – ein Rückgang von 13 Prozent.

 

Wie erwartet, neigen jüngere Journalisten mehr dazu, Facebook und Twitter als Recherchequelle zu nutzen, um interessante Stories zu entdecken und eigene Artikel zu distribuieren. Der DACH-Raum bildet im Vergleich zu den anderen befragten Ländern das Schlusslicht: Während der globale Durchschnitt bei etwa 55 Prozent liegt, geben nur etwa 47 Prozent der teilnehmenden Journalisten aus der DACH-Region an, Facebook zu nutzen.

 

Dasselbe Phänomen tritt bei Twitter auf: Global gesehen nutzen rund 50 Prozent der Journalisten diese Plattform, in der DACH-Region sind es etwa 46 Prozent. Generell kann von einer vergleichsweise weniger aktiven Nutzung der sozialen Medien im weltweiten Vergleich gesprochen werden.

 

Die komplette Studie gibt es hier.