Medien
Newsroom.de

Julia Jäkel: Meine Thesen für einen modernen Verlag

Die Chefin von Gruner+Jahr wird beim European Newspaper Congress in Wien die Eröffnungskeynote halten.

"Wir setzen nicht zwei oder drei große Jetons auf ein einziges Segment“, sagte Gruner+Jahr-Chefin Julia Jäkel kürzlich dem Branchendienst „kress pro“. Der Kern des Geschäftes des Hamburger Verlages bleibt immer guter Journalismus, selbst wenn sich andere Medienhäuser davon zunehmend verabschieden. Nebenbei: Jäkel legt Wert darauf, dass Gruner+Jahr sich als Verlag bezeichnet und nicht als Medienhaus. „Ziel ist der beste und innovativste Magazinverlag zu sein, der zugleich ein erfolgreiches Digitalgeschäft betreibt“, sagt Jäkel. Dabei gehen die Hamburger durchaus unkonventionell vor. Vom 8. bis 19. Mai werden alle Chefredakteure auf Exkursion geschickt. Auf Recherchereisen erkunden sie dabei Themen wie künstliche Intelligenz, Startups oder Recruiting. Die kurzzeitig kopflosen Redaktionen sollen in dieser Zeit neue Formen der Zusammenarbeit sowie journalistische Alternativkonzepte ausprobieren. Auch darauf wird Julia Jäkel eingehen, wenn sie beim European Newspaper Congress 2017 in ihrer Eröffnungskeynote die Thesen für einen modernen Verlag vorstellt.

 

Der größte europäische Zeitungskongress beginnt am 21. Mai 2017. Rund 500 Chefredakteure und Medienmanager diskutieren drei Tage über die Zukunft ihrer Branche. Darunter Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der „Zeit“, Jürgen Kaube, Herausgeber der „FAZ“, Julian Reichelt, Chefredakteur von „Bild“, Thomas Lindner, Geschäftsführer FAZ, Tyler Brûlé, Verleger „Monocle“, Gerrit Klein, Ebner Verlag.

 

Die digitale Transformation eines Medienhauses ist einer von vielen Themenschwerpunkten. Mehrere Beiträge setzen sich mit den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Medien auseinander. „Im selben Boot? – Politik und Medien im Zeitalter von Fake News und Populismus“ ist dazu der Titel der Keynote von Österreichs Bundeskanzler Christian Kern. Was konstruktiver Journalismus wirklich bringt, wird Oliver Reinhard von der „Sächsischen Zeitung“ dokumentieren, der dazu erstmals die Ergebnisse von sechs Monaten Praxistest vorstellen wird. Jürgen Kaube, Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, wird in Wien für die europaweit außergewöhnliche Sonntagsausgabe der „FAZ“ ausgezeichnet. Aus diesem Anlass wird er ausführlich das Konzept des „Zeitungsmachens für den siebten Tag“ vorstellen. Zusätzlich werden innovative Medienmacher aus ganz Europa ihre neuesten Projekte präsentieren.

Der European Newspaper Congress wird vom Medienfachverlag Johann Oberauer, der Stadt Wien und Norbert Küpper, Zeitungsdesigner in Deutschland, veranstaltet. Kooperationspartner wie JTI, OMV und der Verband der Österreichischen Zeitungsverleger unterstützen maßgeblich die Veranstaltung.

 

Das komplette Programm und Anmeldung: www.newspaper-congress.eu