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dpa

Keine Einwände gegen neuen Regionalmedienriesen in der Schweiz

Die schweizerischen AZ-Medien und die NZZ-Gruppe können ihre Regionalmarken zusammenlegen.

Bern (dpa) − Die schweizerischen AZ-Medien und die NZZ-Gruppe können ihre Regionalmarken zusammenlegen.Die Wettbewerbskommission in Bern hat keine Einwände, wie sie am Donnerstag mitteilte.

 

Das neue Unternehmen wird eines der größten Medienunternehmen der deutschsprachigen Schweiz. Es erreicht mit seinen Regional-Zeitungen und -Onlineportalen, Zeitschriften sowie Radio- und TV-Stationen nach eigenen Angaben zwei Millionen Kunden. Das neue Unternehmen soll „CH Media“ heißen. CH ist das offizielle Landeskennzeichen der Schweiz, nach dem lateinischen Namen „Confoederatio Helvetica“.

Fusionen könnten nur „im Falle einer extrem hohen Konzentration auf dem betreffenden Markt“ nicht genehmigt werden, teilte die Kommission mit. Diese Gefahr sah sie nicht. Ob die Medienvielfalt dadurch unter Umständen drastisch sinkt, kann sie nicht berücksichtigen. Die Journalistenorganisation Impressum kritisierte die Kommission deshalb als „zahnlosen Tiger“. Die Gewerkschaft Syndicom verlangte Beschäftigungsgarantien für die 2000 betroffenen Mitarbeiter.

Die Entwicklung der Pressekonzentration allgemein sei unerfreulich, schrieb das Flaggschiff der NZZ-Gruppe, die „Neue Zürcher Zeitung“: „Die Vielfalt an eigenständigen lokalen und regionalen Tageszeitungen ist stark gesunken.“ Die Verlage müssten aber die Kosten senken, weil die bisherigen Werbeeinnahmen der Zeitungen in den digitalen Markt abflössen.

Auch für den Züricher Medienkonzern Tamedia gab es grünes Licht von der Wettbewerbskommission: Er darf den Werbevermarkter Goldbachübernehmen.