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„Stern“ feiert 70. Geburtstag − Falsche Hitler-Tagebücher ausgestellt

Zu seinem 70. Jubiläum hat das Magazin „Stern“ seine Redaktionsräume am Rande des Hamburger Hafens geöffnet. Die Besucher interessieren sich für die Arbeit der Journalisten − und für sieben gefälschte Tagebücher, die einst einen Riesenskandal auslösten.

Hamburg (dpa) − Bei einem Tag der offenen Tür mit rund 1000 Besuchern hat das Magazin „Stern“ sieben der gefälschten Hitler-Tagebücher präsentiert, die vor gut 35 Jahren einen Skandal auslösten. Die Veranstaltung zum 70. Geburtstag der Zeitschrift sei ein Riesenerfolg gewesen, sagte eine Sprecherin des Verlags Gruner+Jahr. 

 

Nicht nur in dem Ausstellungsraum mit den Fälschungen sei der Andrang groß gewesen. Auf Interesse stießen auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Inside Berlin“ und ein Interview mit Verlagschefin Julia Jäkel.

Die vermeintlichen Hitler-Tagebücher sorgten für einen der großen Skandale der deutschen Mediengeschichte. Der „Stern“ hatte die Bände von dem Fälscher Konrad Kujau angekauft und dafür Millionen gezahlt. Seitdem lagern die Kladden im Safe des Verlagshauses. Von den 62 Bänden wurden einzelne abgegeben, zum Beispiel an die Stiftung Haus der Geschichte und das Hamburger Polizeimuseum, dort waren sie auch schon öffentlich zu sehen. Bei einigen wenigen der gefälschten Tagebücher ist unklar, wo sie geblieben sind.

Der Journalist Henri Nannen hatte seine oft „Wundertüte“ genannte Illustrierte am 1. August 1948 auf den Markt gebracht. Zu Hochzeiten hatte sie eine Millionenauflage. Aufgrund veränderter Lesegewohnheiten durch die Digitalisierung verzeichnet das Heft wie andere Zeitschriften der Branche Auflagenrückgänge. Im 2. Quartal lag die verkaufte Auflage des „Stern“ bei 528 860 Exemplaren.