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SWR-Rundfunkratschef kritisiert Medienpolitiker Rainer Robra scharf

Hintergrund der Kritik ist eine Äußerung Robras in einem Interview der „Zeit“. Dort hatte er einen Bezug zwischen SWR-Rat und der ARD-Filmtochter Degeto hergestellt und mangelhafte Kontrolle seitens des SWR-Gremiums kritisiert.

Stuttgart (dpa) − Der Rundfunkratschef beim Südwestrundfunk (SWR), Adolf Weiland, hat inmitten der politischen Debatte über Reformen und Vorwürfe in ARD-Häusern den Staatskanzlei-Chef von Sachsen-Anhalt, Rainer Robra (CDU), scharf kritisiert. In der Rundfunkratssitzung bemängelte Weiland am Freitag in seiner Rede die Fehlerkultur der Staatskanzlei. Robra gehört zu den wichtigsten Medienpolitikern in Deutschland.

 

Hintergrund der Kritik ist eine Äußerung Robras in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“. Dort hatte er einen Bezug zwischen SWR-Rat und der ARD-Filmtochter Degeto hergestellt und mangelhafte Kontrolle seitens des SWR-Gremiums kritisiert − allerdings kontrolliert der SWR die Degeto gar nicht. Die Äußerung in dem Interview wurde in der Zwischenzeit berichtigt und mit einem Transparenzhinweis versehen. Auch im Landtag in Magdeburg bedauerte Robra den „Irrtum“.

 

Zudem gab es Kontakt mit dem SWR-Gremium, für Weiland war dieser aber nicht ausreichend: „Leider hat es Herr Robra bis heute nicht für notwendig erachtet, einmal persönlich mit mir Kontakt aufzunehmen und seine Administration antworten lassen. Außer einer dürren „Bedauernserklärung“ für seinen Irrtum kein Wort der Erklärung, geschweige denn eine Entschuldigung für seinen völlig unberechtigten Vorwurf gegenüber unserem Gremium.“

 

Die scharfen Worte Weilands sind auch deshalb bemerkenswert, weil der SWR ab 2023 den Vorsitz der ARD-Gemeinschaft übernimmt, damit oberster Repräsentant der Häuser wird und häufig auch mit der Politik in Dialog treten wird. Dadurch kommt auch den SWR-Kontrollgremien eine wichtige Rolle zu, denn dort wird dann auch der Gremienvorsitz der ARD-Häuser liegen.