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"Wir sind ein Leuchtturm für nachhaltiges Wirtschaften"

"Wir sind ein Leuchtturm für nachhaltiges Wirtschaften" Doris Raßhofer und Ernst Gugler bieten ein Crowdinvesting-Projekt an.

Die Druckerei Gugler bietet im österreichischen Melk mit der "Sinnstiftung" ein Crowdinvesting-Modell an, das bislang in der Drucklandschaft einmalig ist. Wer von dem Bürgerbeteiligungs-Projekt profitiert, erläutern Inhaber Ernst Gugler und Kommunikationsleiterin Doris Raßhofer.

Frau Raßhofer, Sie leiten die Kommunikation bei Gugler und sind außerdem "Fee" und "Botschafterin" – Titel, die man nicht in einer Druckerei erwartet. Was machen Sie?

Doris Raßhofer: Die Fee kennt man aus dem Märchen. Sie hat einen Zauberstab, mit dem sie etwas berührt, das sich dann meistens zum Guten verändert. Eine Fee weiß um ihre Wirk- und Veränderungs- kraft. Die Bezeichnung richtet sich an die rechte Gehirnhälfte beim Menschen.
 

Die Kommunikationsleitung ist dann mehr etwas für die linke Gehirnhälfte?
Raßhofer: Genau, diese Bezeichnung ordnet mich den klassischen Hierarchie-Ebenen zu, und die Botschafterin befindet sich quasi in der Mitte. Ich trage die Mission von Gugler nach außen – über Vorträge, Führungen, Medien, Veransta tungen – und versuche so, Sinnvolles für diese Welt zu bewirken. Knapp gefasst lautet unser Auftrag: Gugler will mit seinem Tun nicht schaden, sondern wir wollen Mensch, Tier und Umwelt nützen.
 

Erklären Sie uns kurz, was an der Gugler Sinnstiftung besonders ist?
Raßhofer: Der Name steht für unser Crowdinvesting-Projekt. Normalerweise laufen diese Investments zwischen Firmen und Endverbrauchern. Also der Betrieb, der Gelder einwirbt, gibt für das Darlehen im Gegenzug Zinsgutscheine heraus, mit denen die Investoren bei ihm Produkte oder Leistungen einkaufen können. Zulieferfirmen wie wir als Kommunikationshaus, die keinen direkten Kontakt zum Endverwender haben, können mit dem Modell nicht arbeiten, weil sie nichts zu tauschen haben, was diese brauchen könnten. Genau das ist nun mit der Sinnstiftung möglich.
 

Warum?

Raßhofer: Weil wir uns in einem Pool von bekannten österreichischen Green Brands wie Sonnentor, der Hundertwasser-Therme in Bad Blumau oder der Zotter Schokoladenmanufaktur zusammengetan haben. Unsere Investoren, in der Regel Privatpersonen, erhalten von uns im Gegenzug zu ihrer Einlage Zinsgutscheine, mit denen sie nicht bei uns, sondern bei diesen für Endverbraucher relevanten Betrieben einkaufen können. Denn was soll ein Endverbraucher mit Gutscheinen für Druck- oder Agenturleistungen anfangen – nicht viel! Die angeschlossenen Firmen können bei uns im Gegenzug mit den eingelösten Gutschei- nen Werbekampagnen, Druckprodukte oder zum Beispiel eine neue Homepage einkaufen.
 

Kennen die Endverbraucher in der Region Sie überhaupt?
Raßhofer: Durchaus. Wir sind seit 30 Jahren in Melk und bekannt für unser nachhaltiges Engagement. Die Menschen kennen uns als "Green Brand" – viele waren schon mal bei uns bei Veranstaltungen, Filmabenden oder Führungen. Der Hauptgrund, warum sie bei uns investieren, ist, dass sie erstens zinsattraktive Alternativen zur Spareinlage bei der Bank suchen, vor allem aber wollen sie wissen, was mit ihrem Geld finanziert wird! Das Geld der Sinnstiftung wird ausschließlich in Projekte investiert, die für die Allgemeinheit sinnvoll sind. Und unsere Investoren können regelmäßig bei uns vorbeischauen und sich selbst ein Bild davon machen.

Wir hoch die Mindesteinlage ist und welche Zielsumme die Druckerei Gugler bei dem Investitionsprojekt anstrebt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Druck & Medien. Sie kann hier im Abo-Shop bestellt werden und steht auch direkt zum Download bereit. 

Weitere Themen dieser Ausgabe: 

Wohin entwickelt sich der Flexodruck?

Dossier Etikettendruck: Chancen und Trends

Case LabelCenter: Junge Neugründung in der Branche

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