Pressefreiheit
dpa

Menschenrechtler kritisieren Einschränkung der Presse im Südsudan

Vergangene Woche wurde der Intendant des staatlichen Fernsehsenders South Sudan Broadcasting Company, Adil Faris Mayat, festgenommen.

Juba (dpa) − Die Regierung des Südsudan setzt nach Angaben von Menschenrechtlern die Medien in dem ostafrikanischen Land massiv unter Druck. „Die Pressefreiheit wird im Südsudan immer weiter eingeschränkt“, kritisierte am Dienstag der Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Ulrich Delius.

Vergangene Woche war der Intendant des staatlichen Fernsehsenders South Sudan Broadcasting Company, Adil Faris Mayat, festgenommen worden, wie Informationsminister Michael Makuei sagte. Er stehe „mit dem Gesetz in Konflikt“, da er die Ansprache von Präsident Salva Kiir zum Unabhängigkeitstag des Landes nicht live im Fernsehen übertragen habe. „Der absurde Vorwurf gegen den Fernseh-Intendanten macht deutlich, wie schlecht es um Bürgerrechte im Südsudan steht“, sagte Delius. Die GfbV forderte seine sofortige Freilassung.

Zuvor hatte die Regierung die Webseiten des Radiosenders Tamazuj und der Nachrichtenseite „Sudan Tribune“, die ihren Sitz in Paris hat, wegen „unethischer Berichterstattung“ über das Wochenende blockiert, wie Makuei sagte. Außerdem wurden in den vergangenen Monaten einem Ostafrika-Medienverband zufolge rund 20 ausländischen Journalisten auf verschiedene Weise die Einreise oder das Arbeiten im Land verweigert. Auf der Rangliste der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen liegt der Südsudan auf Platz 145 von 180.