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ROG: Weißrussland unterdrückt vor der Präsidentenwahl freie Berichterstattung

Während des Wahlkampfs wurden mehr als 40 Medienschaffende festgenommen, die über Demonstrationen und Kundgebungen von Kandidatinnen und Kandidaten der Opposition berichteten.

Berlin – Reporter ohne Grenzen (RSF) ruft die Behörden in Weißrussland auf, eine freie Berichterstattung über die Präsidentenwahl am kommenden Sonntag (9. 8.) zuzulassen und die zahlreichen Übergriffe der Polizei gegen Journalistinnen und Journalisten in den vergangenen Wochen zu verfolgen. Während des Wahlkampfs wurden mehr als 40 Medienschaffende festgenommen, die über Demonstrationen und Kundgebungen von Kandidatinnen und Kandidaten der Opposition berichteten. Auch die Arbeit ausländischer Medien wird auf Anweisung von Präsident Alexander Lukaschenko behindert.

 

„Das massive Vorgehen der Behörden in Belarus gegen Journalistinnen und Journalisten ist ein durchsichtiger Versuch, unabhängige Berichte über das Aufbegehren der Menschen gegen eine Wiederwahl von Präsident Lukaschenko zu verhindern“, sagte RSF-Vorstandssprecherin Katja Gloger. „Diese illegale Behinderung der Arbeit von Medienschaffenden muss unabhängig untersucht und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“ Dies gelte umso mehr, da die Gesetze in Weißrussland die „rechtmäßige Berufsausübung“ von Journalistinnen und Journalisten schützten. Gloger weiter: „Weißrussland ist als Mitglied der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa verpflichtet sicherzustellen, dass auch unabhängige und ausländische Medien ungehindert und gefahrlos über die Wahl berichten können.“