Pressefreiheit
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Rumänien: Polizeiakademie-Chef muss nach Drohung gegen Reporterin gehen

Den beiden wirft die Staatsanwaltschaft vor, Morddrohungen gegen die Journalistin Emilia Sercan veranlasst zu haben, falls diese ihre Berichte über Plagiatsfälle in der Polizeiakademie nicht einstelle.

Bukarest (dpa) − Der Chef der rumänischen Polizeiakademie, Adrian Iacob, und sein Stellvertreter Petrica-Mihail Marcoci sind am Freitag auf Verlangen der Innenministerin Carmen Dan zurückgetreten. Den beiden wirft die Staatsanwaltschaft vor, Morddrohungen gegen die Journalistin Emilia Sercan veranlasst zu haben, falls diese ihre Berichte über Plagiatsfälle in der Polizeiakademie nicht einstelle.

Sercan hatte in der Online-Zeitung „pressone.ro“ eine Serie von Berichten über mutmaßlich plagiierte Doktorarbeiten von Absolventen der Polizeiakademie veröffentlicht. Unter anderem ging es auch um die Arbeit des Akademiechefs Iacob. Daraufhin bekam sie eigenen Angaben zufolge eine Morddrohung von einem Unbekannten, den die Staatsanwaltschaft später als Mitarbeiter der Polizeiakademie identifizierte, den die beiden Akademiechefs beauftragt haben sollen.

Mehrere internationale Medienorganisationen, darunter Reporter ohne Grenzen, hatten Rumäniens Behörden aus Anlass des Falls Sercan aufgefordert, Journalisten vor Einschüchterungen und Drohungen zu schützen.