Pressefreiheit
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Tagesspiegel hofft auf Arbeitserlaubnis auch für seinen Reporter

Tagesspiegel hofft auf Arbeitserlaubnis auch für seinen Reporter Mathias Müller von Blumencron: „Akkreditierung wurde ohne Begründung verweigert.“

Nachdem der ZDF-Korrespondent Jörg Brase nun doch eine Arbeitserlaubnis in der Türkei erhalten hat, setzt auch der „Tagesspiegel“ für seinen Reporter Thomas Seibert auf eine solche Entscheidung der türkischen Behörden.

Berlin (dpa) − Nachdem der ZDF-Korrespondent Jörg Brase nun doch eine Arbeitserlaubnis in der Türkei erhalten hat, setzt auch der Berliner „Tagesspiegel“ für seinen Reporter Thomas Seibert auf eine solche Entscheidung der türkischen Behörden. „Wir hoffen natürlich weiter auf eine positive Entscheidung. Denn die Lage war bei Brase wie bei Seibert genau gleich: Die Akkreditierung wurde ohne Begründung verweigert“, sagte „Tagesspiegel“-Co-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron am Dienstag auf Anfrage. Zudem setze man darauf, dass die Bundesregierung wie in den vergangenen Tagen auch weiterhin die verweigerten Akkreditierungen und damit den Eingriff in die Pressefreiheit deutscher Medien gegenüber der Türkei zur Sprache bringe, erklärte Müller von Blumencron.

Das Presseamt in Ankara hatte Brase und Seibert sowie dem nicht ständig in der Türkei lebenden NDR-Reporter Halil Gülbeyaz vor rund zehn Tagen ohne Angabe von Gründen mitgeteilt, dass ihnen eine neue Pressekarte nicht bewilligt werde. Am Sonntag mussten Brase und Seibert deswegen die Türkei verlassen. Am Dienstag teilte das ZDF mit, dass Ankara bereit sei, Brase nun doch eine Akkreditierung zu erteilen.

Müller von Blumencron sagte: „Wir haben die Sorge, dass die Türkei hier eine willkürliche Selektion vornimmt.“ Möglicherweise dürfen auch die Korrespondenten weiterer deutscher Medien nicht bleiben, die bisher immer noch keine Zusage bekommen hätten.