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dpa - Deutsche Presseagentur GmbH

60 Jahre Deutscher Presserat − Jubiläumsfeier mit Joachim Gauck

Oft schreiben Journalisten über Themen, die sich auf das Leben anderer Menschen auswirken. Mit seinem Kodex wacht der Deutsche Presserat über die Berufsethik der Printbranche − seit 60 Jahren.

Berlin (dpa) − Der Deutsche Presserat erinnert an diesem Donnerstag mit einem Festakt in Berlin an seine Gründung vor 60 Jahren. Bundespräsident Joachim Gauck hält eine Festrede. Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wollen Journalisten und Medienwissenschaftler über die Frage diskutieren, ob neue Regeln für den „Live-Journalismus“ notwendig sind. 

 

Der Presserat als journalistische Selbstkontrolle der deutschen Zeitungen und Zeitschriften werde immer wichtiger, die Zahl der Beschwerden steige deutlich an, sagte Geschäftsführer Lutz Tillmanns vor dem Festakt in Berlin. Durch das Internet sei der Journalismus schneller und komplexer geworden.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) nannte den Presserat ein notwendiges Korrektiv für die Printbranche und würdigte die ehrenamtlich tätigen Journalisten in den Beschwerde-Ausschüssen.

Im vergangenen Jahr haben das Gremium nach Tillmanns Angaben 2358 Beschwerden zu Veröffentlichungen erreicht − vor zwei Jahren waren es mit 2009 Eingaben noch spürbar weniger. Die drei Beschwerdeausschüsse des Presserats können Rügen und Missbilligungen aussprechen, wenn sie Verstöße gegen den Pressekodex feststellen.

 

Der Presserat wurde am 20. November 1956 in Bonn gegründet. Den Anstoß dazu gaben der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und DJV. Vorangegangen war eine Diskussion über Pläne des Bundesinnenministeriums, ein Bundespressegesetz zu schaffen, das staatliche Aufsichtsinstanzen für die Presse vorsah. Dem Presserat gehören außerdem die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) an.