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Entführer von Journalist Pearl nach Mordfreispruch wieder in Haft

Nur einen Tag nach seinem Freispruch vor einem pakistanischen Gericht ist der Extremist Ahmed Omar Said Scheich wieder in Gewahrsam.

Islamabad (dpa) − Nur einen Tag nach seinem Freispruch vor einem pakistanischen Gericht ist der Extremist Ahmed Omar Said Scheich wieder in Gewahrsam. Am Donnerstag hatte ein Gericht in der Provinz Sindh sein Todesurteil wegen Mordes an dem US-Journalisten Daniel Pearl aufgehoben: Die Verurteilung habe auf fehlerhaften Beweisen beruht. Die stattdessen verhängte Freiheitsstrafe von sieben Jahren wegen Pearls Entführung hatte der britisch-pakistanische Mann mit seiner Haft seit 2002 bereits abgesessen. Entsprechend sollte er auf freien Fuß kommen − und wurde am Freitag direkt wieder festgenommen.

 

Er sowie drei weitere als Mittäter Beschuldigte sollten für drei Monate in Haft bleiben, teilte das Heimatministerium von Sindh mit. So lange können pakistanische Behörden Menschen maximal ohne konkrete Vorwürfe festzuhalten. Nach Angaben von Außenminister Shah Mahmoud Qureshi erwägt Pakistans Regierung, Berufung gegen das Urteil vom Donnerstag einzulegen.

 

Der US-Journalist Pearl wurde 2002 in der südpakistanischen Stadt Karatschi entführt und getötet. Pearl war in Pakistan, um über das benachbarte Afghanistan nach dem Sturz des Taliban-Regimes zu berichten. Ein Anti-Terror-Gericht befand Scheich 2002 der Entführung und Ermordung Pearls für schuldig und verurteilte ihn zum Tode. Drei weitere Männer wurden damals als Helfer zu lebenslanger Haft verurteilt und am Donnerstag ebenfalls freigesprochen.