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dpa

Journalisten sind sauer über Dreiergipfel − „Unnütze Kreuzfahrt“

Journalisten sind abhängig von funktionierender Technik. Wenn nicht einmal das Telefonieren klappt, haben sie es schwer. Beim Dreiergipfel am Montag waren die Arbeitsbedingungen schwierig.

Ventotene (dpa) − Warum mehr als 150 Journalisten mit einem Flugzeugträger 15 Stunden durch das Mittelmeer schippern? Damit sie (nicht) über einen Gipfel dreier Staats- und Regierungschefs berichten können. Die Arbeitsbedingungen beim Dreiertreffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem italienischen Premierminister Matteo Renzi und Frankreichs Präsident François Hollande vor der italienischen Insel Ventotene waren aus Sicht der Presse alles andere als optimal. 

 

Auf dem Flugzeugträger „Garibaldi“, auf dem am Montag die Pressekonferenz stattfand, gab es für die meisten Medienvertreter keine oder nur schlechte Übertragungsmöglichkeiten. Telefone funktionierten nicht, Texte, Bilder, Fernsehbeiträge konnten nicht gesendet werden. „So schlechte Arbeitsbedingungen habe ich noch nirgends erlebt“, klagte der Korrespondent der „Financial Times“, der aus Brüssel angereist war.

„Ich hoffe, ihr habt eure Probleme mit dem Wi-Fi lösen können“, sagte Renzi dann auf der Pressekonferenz auf dem Marineschiff, die noch vor dem Gesprächen des Trios stattfand. Für den italienischen Regierungschef könnte die Veranstaltung vor hübscher Kulisse einen Bumerang-Effekt haben. Die Vereinigung der ausländischen Presse erwägt eine offizielle Beschwerde beim Palazzo Chigi, dem Regierungssitz. Und italienische Zeitungen fragten, warum man so viel Geld für eine „unnütze Kreuzfahrt» ausgeben müsse, nur damit schöne Bilder entstehen, aber niemand richtig berichten könne. Die „Garibaldi» kam erst gegen 2 Uhr nachts im Hafen von Neapel an.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Presse schlechte Arbeitsbedingungen von der Regierung in Rom geboten werden: Beim Treffen von Renzi und Merkel vor eineinhalb Jahren in Florenz unter der David-Statue von Michelangelo, gab es zwar gute Fotomotive − aber ebenfalls kein Wi-Fi. Direkt nach dem Treffen wurden die Journalisten aus dem Museum geworfen, weil die Galerie wieder öffnen wollte.