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Diese Journalistin hat wahrlich ein Lebenswerk vollbracht

Diese Journalistin hat wahrlich ein Lebenswerk vollbracht Ausgezeichnet: Gisela Friedrichsen

Schwierige Recherchen, lange Gerichtsprozesse, ein Fälschungsskandal: In Berlin wurden gestern Abend die Journalistinnen und Journalisten des Jahres geehrt. Dazu gab es noch einen Appell.

Berlin (dpa) − Die Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen wurde gestern in Berlin bei den "Journalistinnen und Journalisten des Jahres" für ihr Lebenswerk geehrt. Der Druck auf die Arbeit von Gerichtsberichterstattern hat sich aus ihrer Sicht erhöht. „Man bezweifelt die Redlichkeit unserer Arbeit“, sagte sie in ihrer Rede. Man unterstelle Journalisten, Gerichtsprozesse beeinflussen zu wollen oder Druck auf die Gerichte auszuüben, betonte sie und sagte auch: „Draußen auf der Straße toben Hass und Hetze gegen Täter“, von denen man noch nicht wisse, ob es tatsächlich Täter seien. Friedrichsen appellierte, dagegenzuhalten und sich nicht zu immer „atemloserer Berichterstattung“ drängen zu lassen. Sie war 27 Jahre lang für den „Spiegel“ tätig und schreibt seit 2016 für die „Welt“.

 

Der Reporter Juan Moreno wurde als „Journalist des Jahres 2019“ ausgezeichnet . In seiner Rede am Montagabend in Berlin hob er den Wert von Journalismus für die Gesellschaft hervor. Für ihn gebe es keinen besseren, sinnvolleren und ehrenwerteren Beruf, sagte er bei der Preisverleihung „Journalistinnen und Journalisten des Jahres 2019“. Werde wieder in seiner Anwesenheit und grundsätzlich auf Journalisten geschimpft, werde er widersprechen. Er bezeichnete die Arbeit von Journalisten als „unabdingbar“ für das Land.

 

Moreno enttarnte das Vorgehen seines „Spiegel“-Ex-Kollegen Claas Relotius, der für seine gefeierten Reportagen Szenen, Ereignisse und ganze Existenzen erfunden hatte. Der Fälschungsskandal, den der „Spiegel“ Ende 2018 publik machte, erschütterte die Medienbranche.

 

Gründer und Veranstalter der Preisverleihung ist das Branchenmagazin „Medium Magazin“. Den undotierten Preis gibt es seit 2004, eine unabhängige Fachjury bestimmt die Preisträger in mehreren Kategorien. Ausgezeichnet werden Journalisten, die etwa besondere Themen und Trends aufgegriffen oder sich mit Recherche oder redaktionell-strategischer Leistung hervorgetan haben.

 

In der Kategorie Chefredaktion national gewann Georg Löwisch («taz»). Auf Platz zwei folgte Florian Harms («T-Online») und den dritten Platz belegte Sven Gösmann (dpa). In der Kategorie Chefredaktion regional gewannen Lorenz Maroldt und Anna Sauerbrey («Tagesspiegel»), dahinter folgten Gregor Peter Schmitz («Augsburger Allgemeine») und Benjamin Piel («Mindener Tageblatt»). Der TV-Satiriker Jan Böhmermann erhielt den ersten Preis in der Kategorie Unterhaltung. Es gab zahlreiche weitere Kategorien.

 

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