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dpa - Deutsche Presseagentur GmbH

Presserat rügt „Rheinneckarblog“ wegen erfundenen Terroranschlags

Der Internet-Blog hatte einen Text über einen angeblichen Anschlag mit 136 Toten in Mannheim publiziert. Es war die Rede von 50 Angreifern, die für ein „Blutbad apokalyptischen Ausmaßes“ verantwortlich seien.

Berlin/Mannheim (dpa) − Der Deutsche Presserat hat eine Rüge gegen den „Rheinneckarblog“ wegen eines Berichts über einen angeblichen Terroranschlag in Mannheim ausgesprochen. „Unabhängig von der Absicht, die die Redaktion mit dem erfundenen Bericht verfolgte, hat sie damit dem Ansehen der Presse massiv geschadet“, teilte der Presserat am Freitag in Berlin mit.

 

Der Internet-Blog hatte im März einen Text über einen angeblichen Anschlag mit 136 Toten in Mannheim publiziert. Es war die Rede von 50 Angreifern, die für ein „Blutbad apokalyptischen Ausmaßes“ verantwortlich seien. Danach waren Beschwerden beim Presserat eingegangen.

Die Redaktion habe angegeben, der Text sei so übertrieben gewesen, dass jeder durchschnittliche Leser hätte stutzig werden müssen, schrieb der Presserat in seiner Mitteilung. „Der Presserat folgt der Kritik der Beschwerdeführer, dass über den fiktionalen Charakter des Berichts erst hinter einer Bezahlschranke aufgeklärt wurde.“

 

Der Redaktionsleiter des „Rheinneckarblogs“, Hardy Prothmann, teilte dazu mit: „Ich warte auf die Begründung der Rüge und entscheide dann, ob ich Beschwerde einlege.“ Auch auf der Seite des „Rheinneckarblogs“ nahm er Stellung.

 

Der Deutsche Presserat ist die freiwillige Selbstkontrolle der Presse. Bei Sitzungen im Juni hatte das Gremium insgesamt zehn Rügen erteilt.