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dpa

Republikaner-Kandidat schlägt „Guardian“-Reporter am Tag vor Nachwahl

Der republikanische Vorsitzende des US-Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, rief seinen Parteifreund dazu auf, sich zu entschuldigen. „So etwas sollte nicht passieren“.

Helena (dpa) − Am Vorabend einer Nachwahl für das US-Abgeordnetenhaus ist der Kandidat der Republikaner wegen eines minderschweren Falles von Körperverletzung belangt worden. Er soll am Mittwochabend (Ortszeit) einen Reporter der britischen Zeitung „The Guardian“ im Streit am Rande eines Interviews geschlagen haben. Die Nachwahl im Bundesstaat Montana am Donnerstag wurde nötig, weil Donald Trumps Innenminister Ryan Zinke mit Übernahme seines Regierungsamtes sein Abgeordnetenmandat aufgegeben hatte.

Der republikanische Vorsitzende des US-Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, rief seinen Parteifreund dazu auf, sich zu entschuldigen. „So etwas sollte nicht passieren“, sagte Ryan.

Montana ist eine klassische Republikaner-Hochburg. Der Kandidat von Donald Trumps Republikanischer Partei, der Unternehmer Greg Gianforte, lag zunächst erwartungsgemäß klar in Führung, büßte den Vorsprung aber mehr und mehr ein. Zuletzt galt die Wahl zwischen Gianforte und seinem demokratischen Kontrahenten Rob Quist als offen.

Nach den Handgreiflichkeiten zogen am Donnerstag zwei große Zeitungen in Montana, der „Missoulian“ und die „Billings Gazette“, ihre Wahlempfehlungen für den Republikaner zurück. Eine Reporterin des konservativen Senders Fox News diente als eine Art Kronzeugin. Sie hatte ihren „Guardian“-Kollegen in Schutz genommen, der „keinerlei Aggression“ gezeigt habe. Gianforte hatte es zunächst so aussehen lassen, als sei die Aggression von dem Reporter ausgegangen.