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dpa, Newsroom – Marc Bartl

Staatsanwaltschaft ermittelt in RBB-Affäre um Schlesinger

Staatsanwaltschaft ermittelt in RBB-Affäre um Schlesinger Patricia Schlesinger

Laut Generalstaatsanwaltschaft gibt es einen Anfangsverdacht gegen Schlesinger, ihren Ehemann und früheren „Spiegel“-Journalisten Gerhard Spörl sowie den RBB-Verwaltungsratschef und Messe-Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf. Der RBB-Rundfunkrat berät unterdessen über eine Vertragsauflösung.

Berlin – In der Affäre um die zurückgetretene RBB-Intendantin Patricia Schlesinger führt die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren. Ein Sprecher der Berliner Behörde bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass von Amts wegen ermittelt werde. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ berichtet.

 

Es gebe einen Anfangsverdacht gegen Schlesinger, ihren Ehemann und früheren „Spiegel“-Journalisten Gerhard Spörl sowie den RBB-Verwaltungsratschef und Messe-Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf, so ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Dieser laute auf Untreue und Vorteilsannahme.

 

Eine Anzeige der AfD hatte die Staatsanwaltschaft kürzlich nicht weiter verfolgt, nun wurde das Verfahren demnach in der vergangenen Woche wieder aufgenommen. Der Sprecher verwies darauf, dass es zwischenzeitlich neue Veröffentlichungen gegeben habe. Die Ermittlungen werden voraussichtlich mehrere Monate dauern.

 

RBB-Rundfunkrat berät über Vertragsauflösung 

Der Rundfunkrat des ARD-Senders RBB will am Dienstag nächster Woche über die Vertragsauflösung der zurückgetretenen Intendantin Patricia Schlesinger beraten. Man werde sich am 16. August erneut zu einer Sondersitzung treffen, teilte das Kontrollgremium des Rundfunks Berlin-Brandenburg am Montag nach einer Sondersitzung mit. „Dort wird über letzte Fragen der Vertragsauflösung von Patricia Schlesinger und die weitere Rolle von RBB-Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf beraten werden, der sein Amt aktuell ruhen lässt.“

 

Der Rundfunkrat betonte, dass die Aufklärung der Vorwürfe gegen Schlesinger und Wolf weiterhin höchste Priorität habe. Der RBB müsse „verloren gegangenes Vertrauen wiedergewinnen, die Führungsspitze des Senders muss ihre Glaubwürdigkeit zurückerlangen, das wird ein langer Weg“, sagte die Rundfunkratsvorsitzende Friederike von Kirchbach.

 

Am Sonntag hatte Schlesinger ihren Rückzug von der RBB-Spitze bekanntgemacht. Bereits am Donnerstag war sie als ARD-Chefin zurückgetreten.

 

Das Online-Medium „Business Insider“ hatte den ganzen Fall Ende Juni ins Rollen gebracht. Es geht um die Frage, ob die Senderchefin und der Senderchefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf miteinander einen zu laxen Umgang bei der möglichen Kollision von Interessen gepflegt haben könnten. Beide wiesen Vorwürfe zurück. Derzeit läuft eine externe Untersuchung einer Anwaltskanzlei. Ergebnisse liegen noch nicht vor.