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dpa - Deutsche Presseagentur GmbH

Studio Babelsberg eröffnet „Neue Berliner Straße“

Es ist wohl Europas größte Film-Außenkulisse: die „Neue Berliner Straße“ in Potsdam-Babelsberg. Tom Tykwer darf als Erster in ihr drehen.

Potsdam (dpa) − Die erste Klappe soll bald fallen: Die Film-Außenkulisse „Neue Berliner Straße“ ist im Studio Babelsberg eröffnet worden. Für neun Millionen Euro Baukosten entstanden vier komplette Straßenzüge mit 54 Hausfassaden, 600 Fenstern und Türen, die Drehmöglichkeiten mit neuesten technologischen Bedingungen bieten, wie Studio-Chef Carl Woebcken am Samstag erklärte.

Als erstes Filmprojekt wird „Babylon Berlin“ die neue Außenkulisse nutzen. Regisseur Tom Tykwer (51) verfilmt mit großem Aufwand Volker Kutschers Krimi-Bestseller als Serie, die im brodelnden Berlin der 1920er Jahre spielt.

 

Danach steht die „Neue Berliner Straße“ Filmemachern aus aller Welt für Kino-, Fernseh- und Werbefilmproduktionen zur Verfügung. Insgesamt wurden mehr als 16 Millionen Euro in das Projekt investiert. Knapp sieben Millionen Euro davon flossen in Grundstückskäufe.

 

Schwer beeindruckt zeigte sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU): „Ich habe weniger erwartet. Das ist so groß wie ein neuer Stadtteil“, schwärmte sie. Sie habe früher in Berlin-Wedding mit Ofenheizung gewohnt. „Die Kulisse sieht ganz genauso aus.“

 

In den Kanon der Begeisterten reihten sich auch Schauspieler ein. „Ich habe so etwas das letzte Mal in L.A. gesehen“, sagte Götz Schubert.

 

„Paul und Paula“-Star Winfried Glatzeder gab zu, sich auf dem Studio-Gelände verlaufen zu haben. „Ich wollte erst ganz nostalgisch zum Gelände der alten „Berliner Straße“ laufen und dann habe ich das hier entdeckt − riesig.“

 

Das 15 000 Quadratmeter große Außenset in Potsdam-Babelsberg ist dreimal so groß wie der Vorgänger. Die alte „Berliner Straße“ wurde 1998 für Leander Haußmanns Film „Sonnenallee“ errichtet und war später in mehr als 200 Filmproduktionen zu sehen, darunter „Der Pianist“ oder „Der Vorleser“ sowie „Inglourious Basterds“. 2013 wurde sie abgerissen.