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Was macht eigentlich Juan Moreno gerade?

Was macht eigentlich Juan Moreno gerade? Juan Moreno

Hat Funke-Chefin Julia Becker ihre Manager geweckt? Kuscheln Kieler Medienleute mehr als anderswo? Antworten auf brennende Fragen der Medienbranche gibt René Martens im „medium magazin“.

Berlin –  Journalistinnen und Journalisten diskutieren derzeit ausgiebig über „1000 Zeilen“ – jenen Spielfilm, in dem Regisseur „Bully“ Herbig mit seinen Mitteln eine Geschichte erzählt, die an den Fall Claas Relotius angelehnt ist. Und natürlich gerät dabei auch Juan Moreno, der Co-Autor des Drehbuchs, wieder in den Blick.

 

Erstaunlich ist, dass der große Reporter Moreno, der einen einst großen Reporter als Fälscher und Schwindler enttarnt hat, schon lange nichts mehr für den „Spiegel“ geschrieben hat. 2020 und 2021 erschienen nur sehr vereinzelt Texte. Warum?

 

Nach dem Ausbruch von Corona in Deutschland habe er nicht reisen können, sagt Moreno – ein Fundament seiner Reporter-Arbeit war damit weggebrochen. Weil man sich beim „Spiegel“ dann daran erinnerte, dass er für den WDR mal Radio gemacht hat – eine Morgensendung beim Programm Funkhaus Europa, das nach einer Reform 2017 in Cosmo umbenannt wurde –, entstand die Idee für einen Auslands-Podcast. Titel: „Acht Milliarden“.

 

Ende März 2020 ging es los, und weil es gut lief – was, wie Moreno sagt, „weniger an mir lag“, sondern daran, dass es oft um Donald Trump ging –, wurde er ein Jahr später zum Co-Host des neuen Podcasts „Spiegel Daily“, den die Hamburger gemeinsam mit Audible produzieren. Nachdem in diesem Frühjahr der Vertrag mit Audible ausgelaufen war, arbeitete Moreno in den vergangenen Monaten an einem Buchprojekt, das sich im Laufe der Recherchen aber als nicht mehr umsetzbar erwies.

 

Und nun? Er werde wieder Reportagen schreiben, das Genre sei für ihn „nicht verloren“, sagt Moreno. Dennoch: Das nächste Projekt für den „Spiegel“ werde wieder ein Podcast sein. Das Haus kann prominente Namen in diesem Bereich auch gut gebrauchen, denn es hat noch Nachholbedarf auf diesem Markt – vor allem im Vergleich mit den Hamburger Nachbarn von der „Zeit“, die mit ihrem „Verbrechen“-Podcast stets hohe Chart-Platzierungen erreichen.

 

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Der Autor: René Martens ist freier Journalist und regelmäßig Mitglied der Grimme-Preis-Nominierungskommission in der Kategorie Info & Kultur.