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Wie Social Bots funktionieren, was sie kosten

Im Verhältnis zu Aufwand und Kosten sind Social Bots als digitale Propaganda-Maschinen nach Meinung von Experten hocheffektiv.

Berlin (dpa) − Mit wenigen Handgriffen sind Meinungsroboter zum Leben erweckt: Zunächst benötigt man Social-Media-Accounts − die Körper der Bots. Zweitens einen Zugriff auf eine Programmschnittstelle (API) zum sozialen Netzwerk − die Synapsen des Systems. Drittens ein Programm, ein Hirn, das die Bots steuert.

Im Verhältnis zu Aufwand und Kosten sind Social Bots als digitale Propaganda-Maschinen nach Meinung von Experten hocheffektiv. 1000 gefälschte Profile sind im Internet schon zwischen 50 Dollar (einfache Twitter-Accounts) und 150 Dollar (ältere Facebook-Profile) zu haben. Dies erklärt Simon Hegelich in der kürzlich von der Konrad-Adenauer-Stiftung veröffentlichten Studie „Invasion der Meinungs-Roboter“. Die Schnittstellen stellen die sozialen Netzwerke öffentlich und kostenlos zur Verfügung, um die Entwicklung von Apps für die Plattform voranzutreiben.

Auch fertige Systeme lassen sich Netz kaufen: Eine ferngesteuerte 10 000 Bot starke Twitter-Armee kostet rund 500 Dollar. „Eine richtige Kampagne in diesem Bereich ist aber sehr kostspielig, und es braucht professionelle Datenanalysten, die wir im politischen Sektor bislang nicht haben. Insofern kann es auch gut sein, dass wir noch ein paar Jahre Zeit haben, bis in Deutschland der Wahlkampf zum Cyberkrieg wird“, sagte Hegelich der Deutschen Presse-Agentur.