Wissen & Praxis

Die acht größten Fehler bei Reden

Die acht größten Fehler bei Reden

Was Redner und Redenschreiber auf keinen Fall tun sollten.

1. Langweilen, indem Sie (oder der, der die von Ihnen geschriebene Rede hält) den Grüßaugust machen und erst einmal alle halbwegs Prominenten „durchgrüßen“. Alle anderen, die nicht gegrüßt werden, finden es zum Gähnen. Und ärgern sich vielleicht, nicht genannt worden zu sein. Wenn Sie niemanden grüßen, kann auch niemand sauer sein, nicht gegrüßt worden zu sein.

2. Langweilen, indem Sie sagen, dass Sie sich freuen, an diesem Tag, in dieser Stadt, in dieser Halle vor so zahlreich erschienenen Gästen auftreten zu dürfen. Da die Zuhörer in der Regel nicht in verdunkelten Limousinen vorgefahren werden, wissen diese, wo sie sich befinden.

3. Langweilen, indem Sie den Zuhörern erzählen, worüber Sie reden wollen, nämlich erstens, zweitens, drittens. Gähn. Reden Sie, verdammt noch mal, statt davon zu reden, worüber Sie reden wollen.

4. Langweilen, indem Sie herausstreichen, wie toll Sie oder Ihr Arbeitgeber sind. Überlassen Sie die Werbung Ihrer Marketingabteilung und wenn Sie keine haben – umso besser. Bescheidenheit ist eine Zier und mit ihr kommt man auch weiter. Ich hoffe, meine Frau liest das nicht, die lacht sich tot über mich.

5. Langweilen, indem Sie den Zuhörern erzählen, was die schon wissen. Es wird nicht erst dadurch wahr, wenn Sie es noch mal selbst erzählt haben. Außer Sie sind der Dalai Lama.

6. Langweilen, indem Sie nicht vom ersten Moment an die Zuhörer packen. Schreiben Sie sich von mir aus warm, aber schmeißen Sie alles weg, was Sie geschrieben haben, bis Sie warm wurden.

7. Langweilen, indem Sie lange Sätze bilden. Lange Sätze verraten, dass jemand nichts zu sagen hat. Denn so blöd kann man ja gar nicht sein, einen guten Gedanken in einem langen Satz zu verstecken.

8. Langweilen, indem Sie so tun, als ob Sie etwas zu sagen hätten, aber nichts zu sagen haben. Reden Sie nur, wenn Sie etwas zu sagen haben. Reden Sie nur so lange, wie Sie etwas zu sagen haben. Machen Sie auch keine Zehn-Punkte-Listen, wenn Sie nur acht Punkte haben.

 

Tipp: Dieser Text ist ein Auszug aus der PR-Werkstatt "Die Kunst der guten Rede" von Markus Franz (als E-Paper oder Print-Ausgabe).

 

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