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EU fördert crossmediale Journalistenausbildung

Zeitung, Radio, Fernsehen, Internet, Handy - Universität Passau erhält 1,25 Millionen aus Brüssel für crossmediale Journalistenausbildung in Osteuropa.

Passau - Im modernen Journalismus wachsen ehemals getrennte Medien crossmedial zusammen, zunehmend auch in Osteuropa. Für sein innovatives Konzept einer modernisierten Journalistenausbildung erhält der Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft an der Universität Passau von der Europäischen Kommission geplante 1,25 Millionen Euro aus dem Programm „TEMPUS IV“.

Leitend modernisiert der Lehrstuhl um Ralf Hohlfeld zusammen mit den Universitäten Wien und Sibiu (Rumänien) in den kommenden drei Jahren die journalistische Lehre an Universitäten in Moldawien und der Ukraine.

“Die technischen und sozialen Kompetenzen im Umgang mit crossmedialer Software, aber auch mit innovativer Redaktionsorganisation und Medienmanagement werden nun in Partnerländer außerhalb der EU exportiert, um eine drohende technische und journalistische Kluft für die Zukunft zu vermeiden“, erläutert Projektmanager Ralph Kendlbacher die Leitlinien des Projekts, das er am Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft von Ralf Hohlfeld operativ leiten wird. „Diese Staaten sollen von der Grundidee des EU-Programms ‚TEMPUS IV’ eines Transfers innovativer Lehrinhalte profitieren“, betont Hohlfeld, der angesichts der politischen Situation dringenden Handlungsbedarf sieht.

Wegen der nur bedingt freien Presse in den als wenig stabil geltenden Demokratien Ukraine und Moldawien ist Hohlfeld zufolge eine wissenschaftlich fundierte Journalistik von großer Bedeutung. Dies gilt besonders bei der Frage nach der öffentlichen Aufgabe von Medien. Deshalb wird im EU-Projekt „Crossmedia und Qualitätsjournalismus“ ein Lehrplan für einen Masterstudiengang „Qualitätsjournalismus“ nach Bologna-Kriterien entwickelt, der Ukrainern und Moldawiern die Anerkennung ihrer Abschlüsse europaweit erleichtert.

Dabei sind die handwerklichen crossmedialen Anforderungen und die zivilgesellschaftlichen Grundlagen einer freien Presse gleichermaßen zu berücksichtigen. Den Absolventen sollen einerseits Kompetenzen vermittelt werden, um künftig auf einem Arbeitsmarkt im Umbruch zu bestehen, andererseits sollen Journalistik-Absolventen die Zivilgesellschaft in den Partnerstaaten positiv mitgestalten.

Die Laufzeit des Bildungsprojekts „Crossmedia und Qualitätsjournalismus. Innovationen für eine universitäre Journalistenausbildung in der vernetzten Gesellschaft“ beträgt drei Jahre, Start ist im Herbst 2012.

Neben den EU-Universitäten in Passau, Wien und Sibiu (Hermannstadt/Rumänien) sind am Projekt „Crossmedia und Qualitätsjournalismus“ sechs Universitäten in der Ukraine und drei Universitäten in Moldawien beteiligt. Unterstützt wird das Konsortium unter der Leitung Passaus von Medienpartnern wie dem „Bayerischen Rundfunk“ und „Die Presse“ in Wien sowie elf weiteren Partnern in Ministerien, Forschungsinstituten, Nichtregierungsorganisationen und Verlagen.