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Richtig schreiben für Journalisten: Wie man sich entschuldigt

Richtig schreiben für Journalisten: Wie man sich entschuldigt Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 45: Stephan Töngi gibt Tipps für den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache.

Mannheim – „Errare humanum est" ­–  auf Deutsch „Irren ist menschlich" (gerne auch als „Irren ist männlich" verballhornt). Das sagten sich schon die alten Römer. Denn Fehler lassen sich nicht völlig vermeiden. Im Journalismus wie im übrigen Leben. Wenn dennoch ein Lapsus passiert ist, steht es einem Medium gut zu Gesicht, sich zu korrigieren. Das sorgt für Glaubwürdigkeit, die unserem Berufsstand aus einer bestimmten Ecke abgesprochen wird. 


Am Ende einer solchen Korrektur heißt es gerne: „Wir entschuldigen uns für diesen Fehler." 
Ähnliches liest oder hört man auch von Politikern und anderen fehlbaren Menschen. Allerdings kann sich niemand selbst für seine falsche Information oder sein Fehlverhalten entschuldigen. Vielmehr muss man denjenigen um Verzeihung bitten, dem man was auch immer (an)getan hat. 

Deshalb sollte die Wendung am Ende einer Korrektur etwa gegenüber den Lesern heißen: „Wir bitten (Sie) um Entschuldigung." 

Falsch ist jedoch die Formulierung: „Wir entschuldigen uns für diesen Fehler." Denn eine solche Geste des Verzeihens muss das Opfer des Fehlers, hier also der Zeitungsleser, aussenden, nicht der Verursacher oder „Täter“. 

Für eventuelle Schreibfehler bitte ich um Entschuldigung. :-) 

 

Am nächsten Freitag geht es um das Zuhause.

Der vergangene Freitag widmete sich dem Danken

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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