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Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Von „kopfstehen“ zu „kopfstehen“

Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Von „kopfstehen“ zu „kopfstehen“ Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalistinnen und Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 145: Stephan Töngi möchte Sie davor bewahren, sich den Kopf zu zerbrechen.

Mannheim – „Mein Leben steht Kopf“ (im Sinne von „ist durcheinandergeraten“) lautete die Überschrift über einen Artikel, der sich mit der Situation einer aus dem Libanon geflüchteten Mutter beschäftigte. Im Text lautete das Zitat im Original: „Mein Leben steht auf dem Kopf.“ 


Was sagen Sie zur Rechtschreibung? Richtig oder falsch?

 

Das Verb „kopfstehen“ hat eine bewegte Vergangenheit: 
Bis zur Rechtschreibreform von 1996 wurde es „kopfstehen“ geschrieben, also klein und zusammen. 
Bis zur nächsten Reform (2004/2006) war die Schreibung in zwei Wörtern und einem großen Kopf richtig, also „Kopf stehen“. 

 

Seitdem sieht die korrekte Schreibweise wieder so aus: „kopfstehen“, also wie bis 1996 klein und in einem Wort. 

 

Die oben zitierte Überschrift müsste korrekt so lauten: „Mein Leben steht kopf“. 


Das Zitat aus dem Text ist korrekt, denn so wird die Kombination „auf dem Kopf stehen“ geschrieben.

 

Sprachfalle 146 beschreibt, wann die Konfessionen evangelisch und katholisch klein-, wann sie großgeschrieben werden.

Sprachfalle 144 beschäftigte sich mit dem Jargon-Wort „Mannomann“.

    

Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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