Journalistenpreise
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Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für „Charité“-Doku und ZDF-Reporterin

Ein Sonderpreis geht an das „ZDF Magazin Royale“ mit Jan Böhmermann.

Berlin (dpa) − Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus geht in diesem Jahr an die Pandemie-Doku-Serie „Charité intensiv − Station 43“ sowie die ZDF-Journalistin Katrin Eigendorf. Ein Sonderpreis geht an das „ZDF Magazin Royale“ mit Jan Böhmermann. Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis wird voraussichtlich am 4. November beim WDR in Köln vergeben. Jedes Jahr kürt eine Jury aus ehemaligen Preisträgerinnen und Preisträgern die Nachfolger.

 

Dokumentarfilmregisseur Carl Gierstorfer sei für die „konsequent zurückhaltende, beobachtende“ Produktion „Charité intensiv“ an der Berliner Universitätsklinik „rund um die Uhr verfügbar“ gewesen (Weihnachten 2020 bis März 2021) und „an seine physischen und psychischen Grenzen“ gegangen, begründete die Jury. „So entsteht auch für Zuschauer ein bis an die Grenzen des Auszuhaltenden authentisches Bild der Pandemie und ihrer Folgen.“ Die Doku-Serie gehört laut Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zu den erfolgreichsten Formaten des Jahres und wurde in der ARD-Mediathek millionenfach abgerufen.

 

Die ZDF-Reporterin und Filmemacherin Katrin Eigendorf liefere „kenntnisreiche, ruhige Analysen live am Ort des Geschehens oder im Studio“. Sie sei „eine tragende Säule öffentlich-rechtlicher Krisenberichterstattung“. „In diesen Monaten beweist sie an der Front des Desasters in Afghanistan erneut ihren Mut, ihr Können und ihre authentische Empathie für die Opfer eines historischen Versagens.»

 

Das „ZDF Magazin Royale“ sei ein „in der deutschen Medienszene einzigartiges Format“, urteilte die Jury. „Die von der Redaktion gesetzten Themen finden dank des crossmedialen Konzepts und der Einbeziehung sozialer und klassischer Medien über die Sendungen hinaus Verbreitung in der Gesellschaft und wirken wie kleine Lagerfeuer, um die sich eine enthusiastische Gemeinde schart.»

 

Zu den bisherigen Gewinnern des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises zählen Petra Gerster, Anne Will, Maybrit Illner, Sandra Maischberger, Marietta Slomka, Oliver Welke und Claus Kleber. Der Preis trägt den Namen des im März 1995 gestorbenen Reporters und ehemaligen „Tagesthemen“-Moderators Friedrichs, der dafür eintrat, dass Journalismus keine Ware wie jede andere werden dürfe.