Journalistenpreise
DDP

idea-Leiter Matthies erntet Kritik für Annahme des Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreises

Der Preis werde seit 2004 von der rechtskonservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit" an Journalisten und Publizisten vergeben, sagt Oberkirchenrat Christhard Wagner und fordert Helmut Matthies auf, den Preis zurückzugeben.

Magdeburg (ddp) - Der Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, Helmut Matthies, steht wegen der Annahme des Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreises in der Kritik. Der Preis werde seit 2004 von der rechtskonservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit" an Journalisten und Publizisten vergeben, sagte der Bildungsdezernent der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Oberkirchenrat Christhard Wagner, am Montag in Magdeburg. Er forderte Matthies und den Vorsitzenden des idea-Trägervereins, Horst Marquardt, in Briefen auf, den Preis zurückzugeben.

idea müsse sich deutlich von der "Jungen Freiheit" distanzieren. "Wir sehen mit der Annahme des Preises die Gefahr verbunden, dass die Tabugrenze im Graubereich zum Rechtsextremismus weiter nach unten verschoben wird", sagte Wagner. Das dürfe nicht unwidersprochen bleiben.

"Als Leiter und Chefredakteur setzt Helmut Matthies nicht nur die publizistischen Leitlinien der Zeitschrift ideaSpektrum und der Agentur idea. Er repräsentiert idea auch in der Öffentlichkeit. Mit der Annahme des Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreises lässt Matthies die gesamte idea-Redaktion auf dem Grat zum rechtsextremen Milieu balancieren."