Journalistenpreise
B.Ü.

Katholischer Medienpreis 2016: Auszeichnung für „Schwäbische Zeitung“

Katholischer Medienpreis 2016: Auszeichnung für „Schwäbische Zeitung“ Chefredakteur Hendrik Groth (links) mit seinem Gewinner-Team.

Die „Schwäbische Zeitung“ erhält den Katholischen Medienpreis 2016 für ihre Serie „Menschenwürdig leben bis zuletzt“. Das hat die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag bekanntgegeben und der Redaktion der Zeitung gratuliert.

Ravensburg - In einer Artikelserie mit über 40 Beiträgen in Mantel- und Lokalteilen, Online und im Regionalfernsehen hatte die „Schwäbische Zeitung“ im Dezember 2015 in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband der Diözese Rottenburg/Stuttgart umfassend Fragen um Krankheit, Sterben und Tod ausgeleuchtet. Begleitend zur Berichterstattung rief die Regionalzeitung zu einer Weihnachtsspendenaktion auf, bei der die Leserinnen und Leser fast 180.000 Euro für Hospizgruppen und Hospize spendeten.


Nach Auffassung der Jury des Medienpreises gehört besonderer Mut dazu, ausgerechnet in der Adventszeit über das Sterben zu schreiben: „Das zeigt eine journalistische Haltung, die mit einem Katholischen Medienpreis gewürdigt werden soll.“

 

„Ich freue mich sehr für die gesamte Redaktion über diese Auszeichnung und danke der Jury“, sagt Hendrik Groth, Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung. Das anspruchsvolle Thema „Krankheit, Sterben und Tod“ habe die journalistische und menschliche Kompetenz stark gefordert: „Für viele Kollegen waren die Recherchen sehr schwierig, es gab sehr bewegende Momente.“

 

In der Begründung für den Katholischen Medienpreis heißt es, dass die Aktion der Zeitung zu einer Verbesserung der Situation Sterbender im ländlichen Raum beitrage. Die Thematik „Hilfe beim Sterben“ sei gerade dort von hoher Bedeutung. Zudem sei die Finanzierung vieler Hospize und Hospizdienste durch die Krankenkassen nur unzureichend. Die Jury sieht Form und Umsetzung der gesamten Kampagne, zu der auch öffentliche Veranstaltungen gehörten, als „vorbildlich“. Besonders beeindruckt habe sie zudem der Mut einer Regionalzeitung, sich einem unbequemen Thema selbstbewusst und raumgreifend zu stellen.

 

Große Anerkennung für Kooperation

 

Die Projektleitung für die ausgezeichnete Serie und Weihnachtsspendenaktion lag bei dem Chefreporter Ulm/Alb-Donau der „Schwäbischen Zeitung“, Ludger Möllers. Bei der Caritas trug Michel Buck, Leiter des Kompetenzzentrums Solidaritätsstiftung, die Verantwortung. Für Pfarrer Oliver Merkelbach, Caritas-Direktor der Diözese Rottenburg-Stuttgart, bedeutet der Medienpreis eine hohe Anerkennung für die Zusammenarbeit: „Der Preis zeigt, dass es sich lohnt , wenn Experten aus der Sozialbranche und Journalisten eng im Austausch stehen. Gemeinsam konnten wir das Thema ‚Sterben und Sterbebegleitung‘ im Kontext der gesetzlichen Regelungen gebührend transportieren. Allen Beteiligten möchten ich meinen Dank aussprechen: den Spendern, den kranken Menschen, die sich für die Aktion in Interviews geöffnet haben, sowie der Zeitung, die den Mut hatte, sich diesem Thema in der Adventszeit zu nähern.“

 

Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst, überreicht den Katholischen Medienpreis bei einem Festakt am 14. November 2016 in Berlin.

 

Renommierte Preisträger

 

Seit 2003 wird der mit 5.000 Euro dotierte Katholische Medienpreis jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz zusammen mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten e. V. (GKP) und dem Katholischen Medienverband e. V. (KM.) ausgeschrieben. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre gehören Journalisten der Wochenzeitung Die Zeit und die ARD. In diesem Jahr wird neben der Schwäbischen Zeitung auch Christian Wölfel, Chef vom Dienst der „Rundschau“ des Bayerischen Fernsehens, in der Kategorie „Elektronische Medien“ gewürdigt. „Ausgezeichnet werden Beiträge, die die Orientierung an christlichen Werten sowie das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge fördern, das humanitäre und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zum Zusammenleben unterschiedlicher Gemeinschaften, Religionen, Kulturen und Einzelpersonen beitragen“, hieß es in der diesjährigen Ausschreibung. (B.Ü.)