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Press Freedom Award 2017 geht an mazedonische Journalistin

Saska Cvetkovska arbeitete an einer Reihe nationaler und internationaler Ermittlungen, durch die Korruption, Spionage und Einflussnahme in den globalen Informationskriegen aufgedeckt wurden.

Wien – Reporter ohne Grenzen Österreich hat heute die mazedonische Journalistin Saska Cvetkovska mit dem Press Freedom Award 2017 ausgezeichnet. Als Teil des grenzübergreifenden Netzwerkes OCCRP (Organized Crime and Corruption Reporting Project) arbeitete die Journalistin in der Vergangenheit an einer Reihe nationaler und internationaler Ermittlungen, durch die Korruption, Spionage und Einflussnahme in den globalen Informationskriegen aufgedeckt wurden. Ihre Arbeit wurde im „Guardian“, auf Buzzfeed und weiteren global führenden Medien veröffentlicht. Aufgrund einer Vielzahl ihrer Artikel war sie Bedrohungen, Angriffen und langfristiger (Telefon-) Überwachung durch die mazedonische Regierung ausgesetzt. Mazedonien befindet sich in der Rangliste der Pressefreiheit derzeit auf Platz 111 von 180.

 

Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich: „Der Press Freedom Award macht Journalistinnen und Journalisten sichtbar, die sich aktiv für demokratische Werte einsetzen und das Fehlen dieser aufdecken. Wir freuen uns auch dieses Jahr eine Gewinnerin auszuzeichnen, die in der Vergangenheit Großes für die Branche geleistet hat und dies auch zweifellos in Zukunft tun wird.“

 

Regierung kontrolliert Großteil der mazedonischen Medien
Der Press Freedom Award 2017 wurde den Journalistinnen und Journalisten in Mazedonien gewidmet und ist mit 3.000,- Euro dotiert. Innerhalb der letzten acht Jahre stürzte Mazedonien in der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen von Platz 34 auf Platz 111 von insgesamt 180 Ländern ab. Fast alle Medien in Mazedonien unterstehen mittlerweile der Kontrolle der Regierung. 2011 ließ die mazedonische Regierung drei kritische Medien schließen, der offizielle Grund waren ausstehende Steuerzahlungen. Kritische Journalisten müssen in Mazedonien mit Gewalt und Übergriffen rechnen, die jedoch kaum strafrechtlich verfolgt werden.

 

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