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Algerischer Journalist El Kadi erhält Leipziger Medienpreis

Trotz staatlicher Repressionen berichtet Ihsane El Kadi seit Jahrzehnten unbeirrt über Algeriens Politik. In Leipzig wird er dafür geehrt - gemeinsam mit Michael Haller, der für sein Lebenswerk einen Ehrenpreis erhält.

Leipzig - Der algerische Journalist Ihsane El Kadi erhält am 8. Oktober den diesjährigen Leipziger „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“. Das teilte die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig, die den Preis auslobt, am Donnerstag mit. Zudem werde der Hamburger Journalismusforscher Michael Haller für sein Lebenswerk mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.
El Kadi zählt zu den bekanntesten regierungskritischen algerischen Journalisten und war mehrfach inhaftiert. Er habe vom ersten demokratischen Aufbruch in Algerien 1988 über den Bürgerkrieg in den 1990er Jahren mit der anschließenden Rückkehr eines autokratischen Regimes bis zum Volksaufstand 2019 berichtet und sich stets für die Pressefreiheit und gegen Unterdrückung eingesetzt, hieß es in der Begründung der Preisstifter.

 

Haller hatte von 1993 bis 2010 die Professur für Allgemeine und Spezielle Journalistik am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig inne. Sein Name stehe „wie kaum ein anderer für Qualitätsjournalismus, für die beispielgebende Verknüpfung von Theorie und Praxis in der journalistischen Hochschulausbildung, für publizistische Verantwortung und journalistische Ethik“, erklärte die Medienstiftung, die erstmals seit ihrem 25-jährigen Bestehen einen Ehrenpreis für ein Lebenswerk vergab. Haller habe mit seiner Kompetenz der Journalistik an der Universität Leipzig nach der Wende innerhalb kurzer Zeit zu hohem Ansehen in der akademischen Lehre und Forschung über die Grenzen Deutschlands hinaus verholfen.

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