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Auslieferung von Klatschreporter Michael Graeter kann Monate dauern

Der 65-Jährige Graeter, dessen Kolumnistentätigkeit als Vorlage für die TV-Kultserie «Kir Royal» diente, war in Zürich verhaftet worden und sitzt nach Angaben der Behörden in Bern seit dem 21. Januar in Auslieferungshaft.

Bern/München (dpa) - Der in der Schweiz verhaftete Münchner Klatschreporter Michael Graeter kann unter Umständen erst in mehreren Monaten nach München ausgeliefert werden. «Sollte er mit einer vereinfachten Auslieferung einverstanden sein, könnte er schon in 14 Tagen hier sein», sagte der Münchner Oberstaatsanwalt Anton Winkler am Freitag. «Sollte er nicht zustimmen, kann es mehrere Monate dauern, bis die Schweizer Behörden rechtskräftig über die Auslieferung entschieden haben.» Dann stehen Graeter noch Rechtsmittel zur Verfügung. Nach Berichten von Schweizer Behörden soll Graeter eine vereinfachte Auslieferung bereits abgelehnt haben.

Graeter, dessen Kolumnistentätigkeit als Vorlage für die TV-Kultserie «Kir Royal» diente, war in Zürich verhaftet worden und sitzt nach Angaben der Behörden in Bern seit dem 21. Januar in Auslieferungshaft. Nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft hat er gegen Bewährungsauflagen verstoßen.

Der 65-Jährige war 2002 vom Amtsgericht München wegen Insolvenzverschleppung, zweifachen Bankrotts und Veruntreuung von Arbeitsentgelt zu einem Jahr und vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Zu den Auflagen habe die Schadenswiedergutmachung gehört, hieß es. Wird er ausgeliefert, muss er zumindest einen Teil der Strafe absitzen. Allerdings ist dann eine vorzeitige Entlassung bei guter Führung auch nach dem Verstoß gegen die Bewährungsauflagen möglich.