Bundespresseball ohne Merkel - aber mit Anne Will und Freundin

Berlin (dpa) - Das heftigste Blitzlichtgewitter beim diesjährigen Bundespresseball könnte eine Frau auf sich ziehen. Liebling der Fotografen wird aber nicht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sein, die erneut absagte, sondern voraussichtlich Fernsehmoderatorin Anne Will, die zusammen mit ihrer Freundin Miriam Meckel in dieser Woche die Titelseiten der Zeitungen schmückte. So passt das Ball-Motto «Pas de Deux» vielleicht doch, mit dem der gemeinsame Tanz der Partner in der großen Koalition signalisiert werden sollte. Neben Merkel bleiben an diesem Freitag auch die Hauptvertreter der SPD, Parteichef Kurt Beck und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier dem Ball in Berlin fern, teilten die Organisatoren von der Bundespressekonferenz am Donnerstag mit.

An Prominenz mangelt es dennoch nicht unter den rund 2500 Gästen. Bundespräsident Horst Köhler eröffnet traditionell den Ball mit einem Walzer. Aus dem Kabinett kommen die Minister Thomas de Maizière (Kanzleramt), Michael Glos (Wirtschaft), Ulla Schmidt (Gesundheit), Wolfgang Tiefensee (Verkehr) und Brigitte Zypries (Justiz). Zugesagt haben auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Vertreter aller Fraktionen im Bundestag. Dazu erscheinen rund 200 Chefredakteure, zahlreiche Spitzenmanager und bekannte Journalisten. Kurzfristig abgesagt hat allerdings das zweite prominente Paar, das in den vergangenen Wochen für Medienrummel sorgte: Fernsehmoderatorin Maybrit Illner und Telekom-Chef René Obermann.

Auch das schwarz-weiße Design des Balls spielt auf die große Koalition an: ein «harmonisches Miteinander zweier Kontraste». Insgesamt kostet der Bundespresseball etwas mehr als eine Million Euro, die über Eintrittskarten und Sponsoren finanziert werden. Die teuersten Karten für Tische im Ballsaal liegen bei 590 Euro, für Flanierkarten zahlen die geladenen Gäste 350 Euro.