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Ex-"Blick"-Chefs: Witzmann zurück in Berlin, Grosse-Bley bleibt in der Schweiz

Zurück in die deutsche Hauptstadt hat es Karsten Witzmann, bis November 2012 Chefredaktor des Boulevardblatts "Sonntags-Blick", gezogen. Ralph Grosse-Bley, Ex-Chefredaktor vom "Blick", will dagegen vorerst in der Schweiz bleiben. Das meldet der "Schweizer Journalist" in seiner aktuellen Ausgabe.

Berlin - Ralph Grosse-Bley plant in Freienbach im Kanton Schwyz seine Zukunft. Ende Mai ist er offiziell bei Ringier ausgeschieden.

Der erfahrene Medienmann teilte dem „Schweizer Journalist“ auf Nachfrage mit: „Ich habe vor, in der Schweiz zu bleiben und mich selbstständig zu machen.“ Die Frage, in welchen Bereich er genau gehen wird, ist noch offen. Die Aussage überrascht.

Viele gingen davon aus, dass er wieder zu Springer zurückkehren würde, wo er nach wie vor einen guten Ruf genießt. Ein journalistischer Top-Mann des Hauses sagt über Grosse-Bley, er sei einer der „brillantesten Blattmacher“, mit denen er jemals zusammengearbeitet hat. Allerdings stehen die Zeichen bei „Bild“ momentan deutlich auf digitale Veränderung. Und da gilt Grosse-Bley nur als bedingt tauglich. Über kurz oder lang wird sich in Deutschland aber wohl ein Job auftun. Große Regionaltitel verpflichten gerne Macher aus der „Bild“-Schule.

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Nach Berlin zu Axel Springer hat es dagegen Karsten Witzmann, bis November 2012 Chefredaktor des "Sonntags-Blick", gezogen. Dort unterstützt er Chefredakteur Peter Huth, "insbesondere, da der stellvertretende Chefredakteur der BZ Berlin, Michael Pagel, krankheitsbedingt für längere Zeit ausfällt", heißt es auf Newsroom.de-Anfrage bei Axel Springer. Witzmann macht bei der führenden Berliner Zeitung Blatt, in der Hauptstadt hat er schon zuvor viele Jahre gearbeitet, Berlin kennt er gut.

Hintergrund

Witzmanns Karriere begann beim Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst "ADN" (später dapd), danach war er Redakteur bei der "Bild"-Zeitung, zuletzt mehrere Jahre stellvertretender Chefredakteur.

Von Juli 2009 bis Februar 2013 hat Ralph Grosse-Bley die Redaktion des "Blick", dem Schweizer Pendant der "Bild"-Zeitung, geführt. "Blick" und auch "Sonntags-Blick" erscheinen im Ringier Verlag, der in Deutschland Zeitschriften wie "Cicero" und "Monopol" verlegt. Grosse-Bley arbeitete ab 1988 erst für die "Rhein-Zeitung" in Koblenz, bevor er unter anderem als "Bild"-Vize-Chef in Nordrhein-Westfalen das Boulevardblatt verantwortete.

Markus Wiegand, Bülend Ürük