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Moderator manipuliert Gewinnspiel in eigene Tasche - Radiomann sitzt bereits im Gefängnis

Dadurch sollen rund 61.000 Euro in seine eigene Tasche geflossen sein, teilte die Rostocker Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

Rostock (AFP) - Ein ehemaliger Rostocker Radiomoderator steht im Verdacht, Gewinnspiele seines eigenen Senders zu seinen Gunsten manipuliert zu haben.

Dadurch sollen rund 61.000 Euro in seine eigene Tasche geflossen sein, teilte die Rostocker Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Offenbar hatte der Moderator mehrere Helfer instruiert, bei Gewinnspielen des Privatsenders anzurufen. Da er die jeweiligen Telefonnummern auf seinem Display erkannte, wählte er in mindestens neun Fällen seine Helfer als Gewinner der Spiele aus.

Von den so vergebenen Gewinnen in Höhe von 75.000 Euro konnten die Komplizen offenbar 14.000 Euro für sich behalten.

Die Staatsanwaltschaft klagte ihn nun wegen erwerbsmäßigen Betrugs an. Zudem wird er beschuldigt, Scheinfirmen gegründet zu haben, um Einkünfte vor mehreren Gläubigern zu verstecken. Der Verdächtige hatte 2005 Privatinsolvenz angemeldet und durfte pro Monat offiziell nur 950 Euro für sich behalten.

Der Radiomann sitzt bereits im Gefängnis. Im November 2012 wurde er wegen schweren mehrfachen sexuellen Missbrauchs eines Kindes zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Er hatte das anfangs zwölf Jahre alte Mädchen durch ein Spiel seines Senders kennen gelernt, bei dem ein Besuch beim Moderator zu gewinnen war. Er hatte das Mädchen zwischen 2005 und 2008 immer wieder getroffen und mindestens 46 Mal missbraucht.