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Trauer um früheren HAZ-Chefredakteur Matthias Koch

Trauer um früheren HAZ-Chefredakteur Matthias Koch Matthias Koch (Foto: Alexander Koerner)

Der frühere Chefredakteur der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ und Chefredakteur des RedaktionsNetzwerks Deutschland starb nach schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren. Dany Schrader und Eva Quadbeck würdigen Koch in einem bewegenden Nachruf.

Hannover – „Als die Nachricht von seinem Tod die Redaktion erreichte, flossen Tränen. Matthias Koch war eine Institution für die Kolleginnen und Kollegen. Er verstarb nach schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren“, schreiben Dany Schrader (Chefredakteurin HAZ) und Eva Quadbeck (Chefredakteurin RND) bei HAZ.de.

 

Der Jurist Koch sei ein unbestechlicher Beobachter des Tagesgeschehens, Welterklärer, Analytiker großer politischer Zusammenhänge gewesen. Als Gründungschefredakteur habe er das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mit aufgebaut und mit seinen sicheren journalistischen Instinkten geprägt. Zuvor habe er als Chefredakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung bereits deren journalistisches Erscheinungsbild maßgeblich mitgestaltet. „Er wird der Redaktion sehr fehlen – als Kollege und als Mensch“, so Schrader und Quadbeck. RND und HAZ sind Teil der Madsack-Mediengruppe.

 

„Matthias Koch suchte man auf, um sich abzustimmen, aber auch, um sich inhaltlich auszurichten: Er war Ratgeber und Vorgesetzter zugleich. Sein Team führte er mit dem leisen Ton der Überzeugung – bestimmt, aber niemals laut. Er handelte selten impulsiv, sondern immer strategisch: Sein Hauptinteresse war ein hochwertiges Angebot für die Leserinnen und Leser. Wie nur wenige andere verstand er es, das Zeitgeschehen für seine Leserschaft so verständlich wie tiefgreifend einzuordnen. Dabei fragte er stets schon früh nach den mittel- und langfristigen Folgen des aktuellen Geschehens. Inhaltlich war er mit seinen Analysen anderen oft einen Schritt voraus“, heißt es in dem Nachruf weiter.

 

Mit seiner schweren Krankheit sei Matthias Koch stets offen umgegangen und habe sie zugleich ignoriert – soweit das möglich gewesen sei. Gebt mir Arbeit, das lenkt mich von der Krankheit ab, sei seine Forderung auch dann gewesen, wenn es ihm nicht gut ging. Er habe sogar etwas ironische Distanz zwischen sich und der Diagnose „unheilbar“ geschaffen. „Ich spiele auf unentschieden“, so Kochs Motto. Mitleid, das habe er nicht gewollt. Er habe es lieber denen, die mit ihm arbeiteten, leicht gemacht, seinen Weg mitzugehen.

 

Die HAZ-Redaktion nimmt tieftraurig Abschied von Matthias Koch.