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Wie tickt Tom Bartels?

Der Sportreporter wird in der ARD das Finale der Fußball-WM kommentieren.

Berlin - Im Interview verrät der Reporter, wie ihn Kollege Marcel Reif entdeckte, warum er während der WM nicht mit Jogi Löw sprechen kann und warum die wahre Kunst in seinem Metier das Schweigen ist.

Newsroom.de-Hinweis: Das Interview wurde im Mai geführt und erschien zuerst im "Sportjournalist", einem Supplement der Fachzeitschrift "Wirtschaftsjournalist". Der "Wirtschaftsjournalist" erscheint wie Newsroom.de ebenfalls im Medienfachverlag Oberauer. Das NEWSROOM-Schwesterblatt kann direkt hier bestellt werden. 

Herr Bartels, Sie haben früher Fußball gespielt. Hatten Sie auch diesen ewigen Bolzplatz-Traum von vielen Jungs, in einem Finale kurz vor Schluss das umjubelte Tor zu schießen?

Tom Bartels: Ganz bestimmt. Ich habe damals auch schon immer alles mit kommentiert. Und natürlich habe ich mich dabei auch bei Welt- und Europameisterschaften gesehen. Einige Freunde von mir haben es sogar geschafft, Profi zu werden. Gerrit Meinke, der mich heute als Assistent unterstützt, spielte in den 90er-Jahren für Arminia Bielefeld und den VfL Osnabrück. Jörg Bode schaffte es zum HSV in die Bundesliga.

 

ARD-Moderator Tom Bartels wird das Finale der Fußball-WM kommentieren. 

 

Sie selbst haben während Ihres Sportstudiums in Köln in der Verbandsliga gespielt, immerhin damals die vierthöchste Klasse. Hatten Sie selbst ernsthafte Chancen, Profi zu werden?

Tom Bartels: Heute sage ich: Nein. Das ist ein bisschen bitter, weil ich es mir damals auch irgendwie zugetraut hätte. Aber ich höre permanent von Menschen, dass sie glauben, mit ein bisschen mehr Glück wären sie auch in der zweiten Liga gelandet. Ich war so fußballverrückt und habe so viel investiert, wenn es vom Talent gereicht hätte, wäre ich Profi geworden. Aber ich bin trotzdem froh, wie alles gelaufen ist. Schließlich habe ich heute als Sportreporter auch einen Traumjob.

Ehe Sie in den Journalismus einstiegen, haben Sie aber erst mal brav in Ihrer Heimatstadt Melle bei Osnabrück eine Banklehre gemacht.

Tom Bartels: Ja, aber zu dieser Ausbildung musste ich mich regelrecht überwinden, das habe ich fast ein bisschen meinen Eltern zuliebe gemacht. Ich wollte aber dann in meinem Leben etwas machen, für das ich eine Leidenschaft verspüre, und es war schnell absehbar, dass das als Bankkaufmann nicht klappen kann. Daher bin ich meinem Bruder nach Köln gefolgt, der dort schon Sport studierte. Da waren Leute um mich herum, die genauso tickten wie ich, und ich hatte das Gefühl der großen Freiheit.

Wie haben Sie es zu Ihrem Traumjob gebracht? Über einen Studentenjob beim WDR sind Sie zunächst als Praktikant zum SWR gekommen.

Tom Bartels: In Stuttgart lief gerade die Leichtathletik-WM, bei der die ganze Sportredaktion eingespannt war, so dass ich schnell Einminüter machte durfte. Beim SWR hatte ich dann den großen Vorteil, dass ich einer der wenigen war, die ohne Dialekt gutes Hochdeutsch sprachen. Nach nur zwei Jahren wurde ich schon als ARD-tauglich befunden. Und dann kam auch das Glück dazu: Marcel Reif wurde bei einem UI-Cup-Spiel, das ich kommentierte, auf mich aufmerksam. Ich durfte ihn dann am Rande der Euro 1996 treffen. Das werde ich nie vergessen. Ich klopfte an seiner Hoteltür und da lag er dann barfuß auf seinem Bett. Er stand auf und sagte: „Ich schlage vor, wir schauen uns jetzt erst mal eine Halbzeit Fußball zusammen an.“ Das habe ich dann als eine harte Prüfung empfunden. In der Pause sagte er dann sinngemäß: „Sie können noch nichts, aber Sie haben Potenzial.“ Von ihm habe ich dann bei RTL unheimlich viel profitiert, weil er mir beigebracht hat, wie man seinen Kommentar anlegt und vor allem wie der Zuschauer denkt.

Muss man selbst auf einem höheren Niveau gekickt haben, um gut zu kommentieren?

Tom Bartels: Ich glaube, in Deutschland ist das Grundvoraussetzung. Es gibt einfach so viele Menschen, die sich sehr gut im Fußball auskennen und die das vom Kommentator zu Recht auch erwarten. Das gilt aber nicht für jede Sportart.

Das sagen Sie jetzt nur, weil Sie seit Jahren auch Skispringen kommentieren.

Tom Bartels: Das habe ich bei RTL zunächst tatsächlich verweigert, weil ich mich da nicht sicher gefühlt habe. Und ich wollte nicht ohne jedes Fachwissen kommentieren und mich anschließend von allen Seiten anzählen lassen. Dann hat aber Dieter Thoma als ehemaliger Weltklassespringer angeboten, mich zu schulen. Wir haben uns drei Wochen in Hinter-zarten einquartiert und sind jeden Tag zur Schanze gegangen und haben uns Sprünge angeschaut und Videoanalysen gemacht. Man kann das Auge tatsächlich schulen, wenn man geisteskrank genug ist, sich Tausende Sprünge anzuschauen. Inzwischen fühle ich mich sehr sicher.

Am 13. Juli kommentieren Sie live das WM-Endspiel. Das Halbfinale Deutschland – Spanien sahen 2010 ohne Public Viewing 32,8 Millionen Zuschauer. Können Sie den Druck so einer Situation simulieren?

Tom Bartels: Nein. Ich habe ja schon das EM-Finale 2008 kommentiert und hatte diese Wucht der Aufmerksamkeit unterschätzt. Mein Gefühl war vorher, dass das kein großer Unterschied zu einem Champions-League-Endspiel sein kann, die ich für RTL schon kommentieren durfte. Das war es dann aber doch. Am Tag vor dem Endspiel hatte ich allein 18 Radiointerviews. Ich war in der Gefahr, mich selbst zu verlieren. Ich habe mich in den vielen, vielen Interviews schon beinahe selber reden gehört, was ich als Nächstes sage. Dazu bekam ich fast Probleme, meine ganzen Hausaufgaben zu erledigen, um mich aufs Spiel vorzubereiten.

Üben Sie das Kommentieren eigentlich speziell?

Tom Bartels: Nein, nein, da gilt wirklich nur Learning by Doing. Ein bisschen Talent braucht man natürlich auch. Ich habe die halbe Kindheit vor mich hin kommentiert. Meine Eltern haben mal auf Kassette aufgenommen, wie ich selbst das Spiel meiner Kuscheltiere kommentiert habe. Marcel Reif hat immer gesagt: Versuche, alles so normal klingen zu lassen wie möglich. Sei nicht dauernd oben mit der Stimme, mach keine Zufallsbetonungen. Die Zuschauer sollen nicht denken: Da sitzt ein Irrer. Es ist ein Fußballspiel, mehr nicht, und ich habe nicht den Drang, das Spiel zu überhöhen.

Der Finalkommentar ist ein Höhepunkt Ihrer Laufbahn. Haben Sie eigentlich Angst, sich kurz vorher zu erkälten oder die Stimme zu verlieren?

Tom Bartels: Oh, da sagen Sie was. Ich hatte im vergangenen Jahr einige Male Probleme mit der Stimme und bin zur Sprachtherapie gegangen, die mir dann aber schnell alle Sorgen genommen hat. Ich hatte nach Erkältungen einiges falsch gemacht. Die Klassiker: beim Ausatmen sprechen, zu viel gepresst mit der Stimme. Ich habe gelernt, dass ich auf mich achten muss. Es gibt ja auch Kommentatoren, die bewundernswerte Mengen an Alkohol trinken. Das kann ich nicht: Ich versuche während der WM genug zu schlafen und beim Joggen mal die Birne frei zu bekommen. Denn manchmal entsteht bei so einem Turnier eine ganz schöne Dynamik mit einem regelrechten Bashing. Das kann für Moderatoren und Kommentatoren zu einer ganz schönen Belastung werden.

Ich zitiere mal aktuell über Sie aus Facebook: „Wann wird dieser unspektakuläre Kommentator endlich entlassen?“, „Wie kann man nur 90 Minuten lang so einen Scheiß labern?!“, „Kann ich mal nicht einschlafen, schalte ich Tom Bartels ein“. Lässt Sie das kalt oder panzern Sie sich?

Tom Bartels: Ich habe zum Glück gelernt, Kritik auszuhalten. Aber gerade am Anfang hat mich das gar nicht kaltgelassen. Ich habe nicht verstanden, warum ich für etwas, das ich mit so viel Leidenschaft mache, derart beleidigt werde. Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass diese Beleidigungen nicht die Meinung der Mehrheit sind. Ich bekomme ja auch viel positives Feedback von Zuschauern, und ab und an auch von Spielern aus der Bundesliga.

Fühlen Sie sich eigentlich von den Printkollegen fair bewertet?

Tom Bartels: Auf jeden Fall. Bei manchen merkt man: Der mag dich nicht und hat auch kein Problem, das fünfmal zu schreiben, aber das ist okay. Da würde ich niemals anrufen, um mich zu beschweren. Ich will durch Leistung überzeugen. Allerdings kann ich jedem Kollegen nur anbieten, mal neben mir zu sitzen. Im Extremfall hören mehr als 30 Millionen Menschen zu. Da ist es hinterher einfach, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.

Viele Printjournalisten bemängeln, dass das Fernsehen den Bundesliga-Fußball inzwischen total dominiert. Erst bekommt Sky für seine teuer erkauften Exklusivrechte Interviews, dann die anderen Sender. Die Zeitungsreporter stehen manchmal dicht gedrängt im Pulk, um überhaupt was zu hören.

Tom Bartels: Ich finde das furchtbar. Manchmal fehlt den Fußballern das Verständnis dafür, dass die Print-Reporter einfach ihren Job machen wollen. Und die Vereine haben leider oft den Zugriff auf ihre Spieler verloren, weil sie einfach zu verwöhnt sind. Da ist so viel Geld im Spiel, so dass es Spieler XY – da sage ich bewusst keinen Namen – nicht mehr für nötig hält, den Printkollegen auch noch vier Fragen zu beantworten. Das bedaure ich sehr und ist eine ganz falsche Entwicklung. Bei den Schwimmern oder Wintersportlern etwa ist die Arbeit als Journalist deutlich unaufge-regter.

Ist das Verhältnis zwischen Journalisten und Verantwortlichen im Fußball generell härter geworden? Stichwort: Jürgen Klopp und seine zuletzt harte Kritik an Journalisten.

Tom Bartels: Nein, Spannungen gab es doch immer, Otto Rehhagel hat Journalisten auch schon angefahren. Ich finde, wir Journalisten sollten nicht zu dünnhäutig sein, wenn wir mal eine ungeschickte Frage stellen. Auf der anderen Seite fordern Spieler und Trainer sehr oft Respekt ein und es wäre schön, wenn das beidseitig gelten würde.

Das ist der Klassiker im Journalismus: die Nähe und Distanz zu den Quellen. Wie nah sind Sie an der Nationalmannschaft dran?

Tom Bartels: Beim DFB ist es wirklich einfach, weil es hochprofessionell gehandhabt wird. Vor normalen Länderspielen kann ich mich mit Jogi Löw, Hansi Flick, Oliver Bierhoff und Chefscout Urs Siegenthaler austauschen. Während der WM werde ich wahrscheinlich noch mit Flick und Bierhoff telefonieren, aber nicht mit Jogi Löw, weil der dann im Tunnel ist.

Doof für Sie, aber kann man irgendwie verstehen, oder?

Tom Bartels: Für mich ist es okay, wenn ich mit Hansi Flick telefonieren kann. Während der vergangenen Euro war allerdings nicht mal das möglich. Und da haben wir dem DFB schon gesagt, wie wichtig es für uns ist, aus erster Hand informiert zu werden, wenn man vor 30 Millionen Menschen spricht. Wir versuchen ja trotzdem, an unsere Informationen zu kommen. Beispielsweise, warum Klose spielt oder warum nicht. Und da helfen zwei Sätze von Hansi (Anm. d. Red.: Flick). Sonst gerät man schnell ins Spekulieren und das mache ich sehr ungern.

Duzen Sie die Verantwortlichen des Nationalteams?

Tom Bartels: Ja, ich kenne Hansi Flick, Oliver Bierhoff und Jogi Löw einfach schon sehr lange. Als Jogi Löw in den 90er-Jahren den VfB Stuttgart trainierte, war ich fast drei Jahre jeden Tag beim Training.

Da sind Sie aber schon sehr nah dran. Kein Journalist käme auf die Idee, die Kanzlerin oder einen Top-Manager zu duzen.

Tom Bartels: Sie haben völlig recht. Auf der anderen Seite ist es eben auch Sport und nicht Politik oder Wirtschaft. Mit Hansi Flick beispielsweise habe ich schon mehrere Benefizspiele gemacht. Und da sage ich beim Duschen oder wenn wir uns die Bälle zuspielen, sicher nicht Herr Flick.

Duzen Sie ihn im Interview auch?

Tom Bartels: Nein, wenn ich die Kamera dabeihabe, sage ich immer Sie.

Ist das dem Zuschauer gegenüber nicht irreführend?

Tom Bartels: Kann sein. Aber wie machen Sie es, wenn Sie jemanden kennen und den dann interviewen?

Ich bin Medienjournalist, das ist eine kleine Szene. Ich duze im Interview und mache deutlich warum.

Tom Bartels: Okay, aber so was ist in unserem Geschäft nur schwer vermittelbar. Zum DFB und seinen Verantwortlichen ist die Nähe da, aber auch die Distanz: Es gab vom DFB zum Beispiel noch nie eine Kritik. Auch nicht nach dem verlorenen EM-Endspiel 2008, als ich harsche Kommentare über mich in den Zeitungen las, weil ich die Spanier angeblich in den Himmel gehoben habe.

Wenn Sie als Reporter ein deutsches Spiel kommentieren: Ist das noch Journalismus oder ist das schon eine Spielart des Showgeschäfts?

Tom Bartels: Zu einem Teil ist es sicher ein Teil des Showgeschäfts, denn natürlich bin ich nicht völlig neutral. Aber ich sitze da sicher auch nicht im Deutschlandtrikot. Wenn der Gegner besser ist, dann kommentiere ich das auch so. Natürlich versuche ich meine Tonlage dabei so anzupassen, dass ich die Fans in Deutschland mitnehme. Und die sitzen eben mit Bier und Bratwurst vor dem Fernseher und wollen Deutschland siegen sehen.

Auch manches Teammitglied hofft, dass die Journalisten die Mannschaft unterstützen und nicht durch kritische Berichterstattung stören.

Tom Bartels: Dafür bin ich nicht zu haben. Die Gespräche mit den Verantwortlichen der Nationalmannschaft sind rein fachlich, auch wenn ich Sympathien für die Mannschaft habe. Aber der Fußball ist ohnehin größer als alles andere. Und jedes Spiel hat eine eigene Dynamik und meine Aufgabe ist es, die zu transportieren.

Sie gelten als nüchterner Kommentator. Warum setzen Sie auf diesen Stil?

Tom Bartels: Nüchtern klingt so negativ. Ich würde sagen, ich kommentiere fachlich. Es geht mir darum, das Spiel zu analysieren. Warum? Letztlich kann ich es nicht anders. Diese Haltung, sich als Kommentator selbst in den Mittelpunkt zu stellen, ist nichts für mich.

Das sagen Sie in fast jedem Interview.

Tom Bartels: Es ist so: Ich bin nicht wichtig, ich bin austauschbar. Wirklich niemand schaut ein Spiel wegen des Kommentators. Das Spiel würde auch stattfinden, wenn ich nicht da wäre.

Seit 2006 arbeiten Sie für die ARD. Passt Ihr Stil besser zu den Öffentlich-Rechtlichen?

Tom Bartels: Das passt gut zu mir, das stimmt. Aber auch bei Premiere oder RTL wurde mein Stil geschätzt. Da hat niemand gesagt: Tom, du musst jetzt aber mehr aus dir rausgehen.

Sie zählen zu den Stars im Geschäft. Könnten Sie nicht bei einem Privatsender deutlich besser verdienen?

Tom Bartels: Man kann bei den Öffentlich-Rechtlichen auch sehr vernünftig verdienen, wenn man so viel macht wie ich. Ich bin bei den großen Turnieren, jede Woche kommentiere ich die Bundesliga und moderiere im Dritten. Klar, natürlich könnte ich bei den Privaten besser verdienen, aber ich weiß, was ich an den Öffentlich-Rechtlichen habe. Ich bin hier zum Beispiel nicht darauf angewiesen, dass die Rechte alle drei Jahre verlängert werden, weil es eine große Auswahl an Sportarten gibt.

Herr Bartels, welches war Ihr bestes Spiel?

Tom Bartels: Die Frage ist gemein, da kann ich nicht antworten.

Sie bekamen bei der Euro 2012 viel Lob, als die Iren kurz vor Schluss 0 : 4 gegen Spanien zurücklagen und die Fans das Team dennoch mit herzergreifenden Gesängen unterstützten. Sie sagten minutenlang einfach nichts.

Tom Bartels: Tja, das war tatsächlich eine Eingebung.

Kennen Sie sonst auch die Angst vor der Stille?

Tom Bartels: Ja, die habe ich wahrscheinlich zu oft. Jeder Reporter, auch ich, könnte einfach zehn Prozent mehr schweigen. (Man hört eine Frauenstimme im Hintergrund.) Meine Frau Tina, die gerade wiederkommt, ruft: 20 Prozent. Sie sagt manchmal zu mir: Du hast zu viel geredet. Zum Glück habe ich meinen Assistenten Gerrit Meinke während des Spiels. Der stößt mich an und macht eindeutige Gesten: Ruhe jetzt, texte mich nicht zu!

Was war Ihr größter Flop?

Tom Bartels: Da gab es einige. Ganz schlimm war es nach dem Champions-League-Finale Mailand gegen Turin 2003. Nach Verlängerung und Elfmeterschießen kam auf RTL die Werbepause. Ich war entspannt und nahm meine beiden Zettel zur Hand, die ich immer vorbereite. Einen für den Sieg von Juve, einen für den Sieg von Milan. Die Werbepause ist vorbei, ich schrecke hoch und erwische den falschen Zettel. Eine Minute lang erkläre ich, was es bedeutet, dass Turin gewonnen hat, obwohl Milan gerade den Titel geholt hat. Dann bin ich zur Salzsäule erstarrt und habe ich mich gefragt: Was erzählst du denn da? Das war wie ein Schlag in die Magengegend. Für mich war das eine Lehre, die Konzentration immer hochzuhalten.

Zum Schluss: Sie kommentieren das WM-Finale. Wer wird sich wohl gegenüberstehen?

Tom Bartels: Es macht keinen Spaß, in jedem Interview zu sagen: Wir haben zu viele Probleme. Ich muss langsam mal zu einem konsequenten Tipp kommen. Ich sage: Deutschland gegen Spanien.

Kann ich darauf wetten?

Tom Bartels: Bitte nicht!

Dann brauche ich eine zweite Meinung. Was sagt Ihre Frau?

Tom Bartels: (Fragt im Hintergrund nach: „Tina, wer kommt ins Finale?“) Sie sagt: Spanien gegen Brasilien. Das könnte natürlich auch sein … 

Mit Tom Bartels sprach Markus Wiegand.

Newsroom.de-Hinweis: Das Interview wurde im Mai geführt und erschien zuerst im "Sportjournalist", einem Supplement der Fachzeitschrift "Wirtschaftsjournalist". Der "Wirtschaftsjournalist" erscheint wie Newsroom.de ebenfalls im Medienfachverlag Oberauer. Das NEWSROOM-Schwesterblatt kann direkt hier bestellt werden. 

 

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