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Ringier stellt Arbeitsplätze auf Google Apps um

Das größte Schweizer Medienhaus Ringier wird künftig weltweit 8.000 Mitarbeiter über den Internetkonzern Google mit E-Mail-Konten und anderen Anwendungen versorgen.

Zürich/München (dpa) ­ Das größte Schweizer Medienhaus Ringier wird künftig weltweit 8.000 Mitarbeiter über den Internetkonzern Google mit E-Mail-Konten und anderen Anwendungen versorgen. Ringier löse damit acht unterschiedliche E-Mail- und Kalendersysteme in zehn Ländern ab, sagte Ringier-Technikchef Samuel Hügli am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit der neuen Lösung werde das Medienhaus rund eine Millionen Schweizer Franken (700 000 Euro) im Jahr einsparen. Hügli ist auch Finanzchef der Ringier AG.

Mit seinen Google Apps konkurriert der Suchmaschinengigant mit Anbietern wie Microsoft und IBM, die herkömmliche E-Mailsysteme in der sogenannten Client/Server-Architektur anbieten, inzwischen aber auch webbasierte Dienste offerieren. Bei Ringier setzte sich Google nach Angaben von Hügli gegen eine Microsoft-Lösung durch. Das Konzept wurde zunächst ein Jahr lang auf 350 Arbeitsplätzen in China und Vietnam getestet.

Zum finanziellen Umfang des Großauftrags wollten Ringier und Google keine Angaben machen. Ein Konto der "Google Apps Premier Edition" kostet laut Preisliste 40 Euro pro Jahr. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass Ringier bessere Konditionen erhalten hat.

Hügli trat Befürchtungen entgegen, mit der Nutzung der Dienste des weltgrößten Internetkonzerns sei die Datensicherheit seines Unternehmens gefährdet: "Wir speichern die Inhalte verschlüsselt im Netz und kommunizieren mit einer Verschlüsselung geschützt." Google sage für Anwendungen eine Ausfallsicherheit von 99,9 Prozent zu. Das liege deutlich über der bislang erzielten Betriebssicherheit.

Bei der Entscheidung für die Google-Anwendungen hätten aber nicht nur technische und finanzielle Gründe eine Rolle gespielt, sondern auch der Wille, innovative Veränderungen anzustoßen: "Wir sehen unser Unternehmen nicht als Bedrucker von Papier, sondern wollen mit einer hohen Innovationsgeschwindigkeit uns am Markt behaupten." Dazu gehöre, dass Mitarbeiter auch außerhalb des Büros auf eine komplette Arbeitsumgebung zugreifen könnten.