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Zeitungsverleger sehen News-Initiative von Google skeptisch

Die Zeitungsverleger in Deutschland sehen die News-Initiative von Google und europäischen Verlagshäusern skeptisch.

Brüssel/Berlin (dpa) - "Wir sind sehr vorsichtig, das sind unternehmerische Entscheidungen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Dietmar Wolff, am Donnerstag in Brüssel.

Der Vorstandschef von Axel Springer, Mathias Döpfner, will von Google kein Geld annehmen. Wenn der Konzern den Verlagen helfen wolle, solle er doch das Leistungsschutzrecht anerkennen. Damit würden die Verlage die notwendigen Mittel erhalten, um im gesunden Wettbewerb zu bestehen, sagte Döpfner bei der Vorstellung der Quartalszahlen seines Unternehmens in Berlin.

Google hatte die Initiative im April angekündigt. Aus Deutschland wollen nach früheren Angaben neben den beiden Gründungsmitgliedern "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und "Die Zeit" sieben weitere Verlage und Netzwerke bei der "Digital News Initiative" (DNI) mitmachen und von den ausgelobten 150 Millionen Euro profitieren.

Newsroom.de-Herausgeber Johann Oberauer lehnt eine Zusammenarbeit mit Google ab und erklärte beim European Newspaper Congress in Wien: "Anstatt Geld von Google zu nehmen, läge es nicht an uns, selbst Geld in die Hand zu nehmen - und damit ein Leseförderprogramm für Google einzurichten. Für europäische Gesetzestexte - und für unser Wertesystem".