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DW kritisiert Suspendierung ihrer Korrespondenten in Äthiopien

Die äthiopische Medienaufsicht hat der Deutschen Welle untersagt, ihre lokalen Reporterinnen und Reporter weiterarbeiten zu lassen.

Addis Abeba – Die Deutsche Welle (DW) hat gegen die Suspendierung ihrer lokalen Korrespondentinnen und Korrespondenten in Äthiopien durch die Ethiopian Media Authority (EMA) protestiert. Die Medienaufsichtsbehörde hatte die Redaktion in einem Schreiben vom Donnerstag aufgefordert, die journalistische Arbeit der neun Beschäftigten „temporär“ einzustellen.


DW-Intendantin Barbara Massing zeigte sich besorgt über die Entscheidung: „Wir sind sehr besorgt über die Einschränkung unserer Berichterstattung in Äthiopien. (…) Wir erwarten, dass unsere Kollegen unverzüglich ihre Arbeit ungehindert wieder aufnehmen können.“


Konkrete Vorwürfe gegen einzelne Berichte der DW enthält das Schreiben der EMA nicht. Die Behörde wirft dem Sender allgemein Verstöße gegen die äthiopischen Media Proclamations vor, darunter gegen Regelungen zur Vermeidung von Hassrede und Falschinformationen. Die DW fordert von den Behörden eine präzise Begründung und die sofortige Aufhebung der Suspendierung.


Die neun Korrespondentinnen und Korrespondenten in Äthiopien haben ihre Arbeit vorübergehend eingestellt. Das amharischsprachige Programm der DW wird derzeit von der Redaktion in Bonn sowie von Mitarbeitenden weltweit weitergeführt. Nach eigenen Angaben erreichen die Radio- und TV-Angebote der DW rund zehn Prozent der äthiopischen Bevölkerung über 14 Jahren.

 

 

 

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