Pressefreiheit
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Gut 20 Schweizer Juristen fordern Asyl für Assange in der Schweiz

Sie richteten am Donnerstag einen Appell mit etwa 40 Unterschriften an die Regierung in Bern.

Bern (dpa) − Gut 20 teils renommierte Schweizer Juristen und andere Unterstützer fordern, dass ihr Land dem Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, Asyl gewährt. Sie richteten am Donnerstag einen Appell mit etwa 40 Unterschriften an die Regierung in Bern.

Die USA wollen Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Militärdokumente zum US-Einsatz im Irak und in Afghanistan den Prozess machen. Der Australier war vor einer drohenden Auslieferung 2012 in der Botschaft Ecuadors in London geflüchtet. Weil die ecuadorische Regierung im das Asyl entzog, war er dort am 11. April festgenommen worden. Am Mittwoch wurde er in London zu 50 Wochen Gefängnis verurteilt, weil er mit seiner Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstoßen hatte.

Assange könne in den USA keinen fairen Prozess erwarten, schreiben die Unterzeichner des Schweizer Appells. Ihm drohe Folter und womöglich die Todesstrafe. Er sei ein Enthüllungsjournalist, der Kriegsverbrechen aufgedeckt habe. „Seine Verhaftung verletzt nicht nur die Pressefreiheit, sondern stellt angesichts der drohenden Sanktionen, Folter und Todesstrafe, die faktische Wiedereinführung der Zensur dar“, schreiben sie.