Pressefreiheit
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Todesdrohungen gegen Korrespondenten wegen «Voreingenommenheit» in ihrer Tibet-Berichterstattung

Journalisten warnen vor «feindseligem Umfeld» zu Olympischen Spielen.

Peking (dpa) - Journalisten haben vor einem «feindseligen Umfeld» für ausländische Medien in China zu den Olympischen Spiele gewarnt. 100 Tage vor Beginn der Spiele häuften sich Anfeindungen gegen Korrespondenten sowie «Verteufelungen» der westlichen Medien in offiziellen Äußerungen, wie der Club der Auslandskorrespondenten in China (FCCC) am Dienstag in Peking erklärte. Von den Auswirkungen seien nicht nur in China stationierte Reporter betroffen, sondern künftig auch zehntausende Journalisten, die zusätzlich für die Zeit der Spiele nach China kommen wollen.

«Wenn sie weiter geduldet werden, könnten die Behinderungen bei der Berichterstattung und die Hass-Kampagnen gegen die internationalen Medien die vorolympische Atmosphäre für ausländische Journalisten vergiften», warnte FCCC-Präsidentin Melinda Liu. Mindestens zehn Korrespondenten hätten parallel zu der in den Staatsmedien und dem Internet laufenden Kampagne gegen angebliche «Voreingenommenheit» der westlichen Medien in ihrer Tibet-Berichterstattung sogar anonyme Todesdrohungen erhalten.

Derzeit komme es zudem verstärkt zu Behinderungen bei der Arbeit von Auslandsjournalisten in von Tibetern bewohnten Gebieten. Seit dem Ausbruch der Unruhen am 14. März in Lhasa seien dem Club mehr als 50 derartige Fälle bekanntgemacht worden.