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Kieler Minister gegen Käfig-Kämpfe im DSF

Klaus Schlie (CDU) forderte das Deutsche Sportfernsehen auf, keine Übertragungen der Ultimate Fighting Championship (UFC) zu zeigen.

Kiel (dpa) - Aus politischen Kreisen regt sich Widerstand gegen die sogenannten Käfig-Kämpfe im Fernsehen: Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie (CDU) forderte am Dienstag das Deutsche Sportfernsehen (DSF) in München auf, keine Übertragungen der Ultimate Fighting Championship (UFC) zu zeigen. Das DSF hat sich daran die Rechte bis 2011 gesichert und zeigt die Kämpfe immer samstags zwischen 23.00 und 24.00 Uhr.

Bei den Kämpfen, die in einem achteckigen mit Maschendraht bespannten Käfig ausgetragen werden, sind Schläge auf den Kopf und Tritte in den Bauch erlaubt, auch wenn der Gegner schon am Boden liegt. Erst der Schiedsrichter beendet den Kampf.

Die Wettbewerbe müssten gesellschaftlich geächtet werden, sagte Schlie in Kiel. Die Kontrahenten hätten das Ziel, den Gegner komplett kampfunfähig zu machen, bis er aufgebe oder k.o. gehe. "Bei diesen Kämpfen wird die Unverletzlichkeit der Person prinzipiell missachtet und der Mensch zum Objekt herabgewürdigt", sagte Schlie. Er schaltete auch die Landesmedienanstalten ein. Die Sportminister hatten beschlossen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Kinder und Jugendliche vor diesen Kämpfen zu schützen.

DSF-Geschäftsführer Zeljko Karajica sieht keinen Hinweis auf eine Jugendgefährdung. "Ultimate Fighting Championship verfügt wie andere Kampfsportarten auch über ein festes Regelwerk mit strengen Sicherheitsvorschriften und ist eine anerkannte Sportart, bei der klar der Wettkampf und das sportliche Kräftemessen im Vordergrund steht", erklärte er. "Sämtliche UFC-Wettkämpfe werden gemäß den Vorgaben der Rundfunkaufsicht erst nach 23.00 Uhr im DSF ausgestrahlt." Derzeit gebe es keine Beschwerden oder Beanstandungen von dieser Seite, teilte das DSF mit.