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RTL-Dschungelcamp 2008: Höchste Geheimhaltung - Gute Werbebuchungen

An diesem Freitag startet die dritte Staffel der Sendung, die täglich um 22.15 Uhr ausgestrahlt wird.

Hamburg (dpa) - «Noch härter, noch gefährlicher, noch mehr Spaß» - so heißt es jeden Tag mehrfach im Programm-Trailer bei RTL über die Reihe «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus», kurz: das Dschungelcamp. So versucht das Komiker-Duo Sonja Zietlow und Dirk Bach, möglichst viele Zuschauer für die 16 Tage dauernde Show zu faszinieren. An diesem Freitag (22.15 Uhr) startet die dritte Staffel der Sendung, die täglich um 22.15 Uhr ausgestrahlt wird. Beim ersten und zweiten Durchgang 2004 sorgte das Dschungelcamp für viel Furore, manchmal sogar etwas zu viel für den Geschmack des Kölner Privatsenders.

RTL zelebriert höchste Geheimhaltung um die Teilnehmer an der Dschungelshow. Zwar ist inzwischen mehrfach in der Boulevardpresse und auch in vielen anderen Medien das komplette Team der zehn Kandidaten veröffentlicht worden, aber der Sender will «weder bestätigen noch dementieren», wie ein Sprecher sagt. «Wir haben nichts gegen Spekulationen, sie machen neugierig. Welche Promis tatsächlich dabei sind, erfahren die Zuschauer am Freitag.» Die Spannung hält sich in Grenzen.

Da RTL ein Privatsender ist, der sich zumeist aus Werbeeinnahmen speist, musste im Vorfeld der Ausstrahlung erst einmal die wichtige Frage der Refinanzierung geklärt werden. Weil die ersten beiden Staffeln in der Öffentlichkeit vielfach als «Ekel TV» eingestuft wurden, mussten die großen RTL-Werbekunden auf die neue Staffel eingestimmt werden, verbunden mit dem Versprechen, dass der neue Durchlauf nicht zu krass ausfällt. In der ersten Staffel musste sich Kandidat Daniel Küblböck einem Kakerlaken-Bad unterziehen. Mancher Werbekunde rümpfte die Nase.

Doch dieses Mal frohlockt der RTL-Vermarkter, die IP Deutschland, demonstrativ schon im Vorfeld der Sendung. «Wir sind mit der Nachfrage der Auftaktshow am Freitag und der ersten Woche mehr als zufrieden», sagt Verkaufsdirektorin Caren Lottermann. «Die Buchungen hier liegen deutlich über dem Niveau der ersten beiden Dschungel- Shows 2004.» Stark vertreten seien Pflegeprodukte, Waschmittel, Autohersteller und auch Markenartikler aus dem «Foodbereich» sowie aus der Telekommunikationsbranche - die Deutsche Telekom tritt sogar als Hauptsponsor auf. Über Absagen wisse man nichts, ergänzte eine Sprecherin.

Der Spielverlauf ist so wie 2004. Zehn mehr oder minder bekannte Prominente drängeln sich in Ost-Australien auf einem kleinen, von Zäunen und Stacheldraht umsäumten Urwaldgrundstück, auf das sich längst keine Schlange mehr traut, weil die verschiedenen TV-Teams sich in kurzer Folge ablösen. Die Regeln sind geblieben: Jeden Tag müssen die Kandidaten Prüfungen bestehen, ab Woche zwei wählt sie das Publikum telefonisch (50 Cent pro Anruf) aus dem Camp. Zum Schluss wird der Dschungelkönig gewählt, der nach Costa Cordalis und Désirée Nick den Thron besteigt.

Die Gagen fürs Mitmachen liegen angeblich bei bis zu 50 000 Euro - RTL bestätigt nichts. Das meiste Geld erhält (unbestätigt) Ex- Pornodarstellerin Michaela Schaffrath, für Eingefleischte noch als Gina Wild ein Begriff. Mit dabei sind noch Ex-Torwart Eike Immel, der in einem Interview selbst von der Teilnahme am Dschungelcamp sprach, Sänger Bata Ilic, Schauspielerfrau Barbara Herzsprung, Entertainer Björn-Hergen Schimpf, Tänzerin Isabel Edvardsson, «Superstar»- Kandidatin Lisa Bund (wurde mal Dritte), Bro'Sis-Mitglied Ross Anthony, Hip-Hopper DJ Tomekk und Schauspielerin Julia Biedermann.

Zum Finale nehmen es die verbliebenen Kandidaten am 26. Januar mit Deutschlands erfolgreichstem Showentertainer auf: Thomas Gottschalk präsentiert am 26. Januar «Wetten, dass...?». Sollte die Dschungelshow ein Erfolg werden, droht Gottschalk unter die Zehn- Millionen-Zuschauer-Marke zu fallen, die er das letzte Mal im Dezember gerade noch geschafft hatte.