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TV-Sender wegen gefälschter "Tagesschau" zu Jean Sarkozy gerügt

Laut den französischen Untertiteln berichtete der Beitrag über die Pläne des Präsidentensohns, mit nur 23 Jahren Chef einer einflussreichen Behörde zu werden.

Paris (AFP) - Die französische Medienaufsicht hat zwei Fernsehsender gerügt, die einen gefälschten Ausschnitt der "Tagesschau" über die Karrierepläne von Präsidentensohn Jean Sarkozy ausgestrahlt hatten. Die Privatsender M6 und Canal+ hätten die im Internet kursierende Sequenz im Oktober ungeprüft als echten ARD-Ausschnitt gezeigt, teilte die Aufsichtsbehörde am Dienstag in Paris mit. Tatsächlich sei der Ausschnitt aber von einer Satire-Website verfälscht worden. In dem Video war ein Sprecher der "Tagesschau" vor einem Bild des Präsidentensohns zu sehen, wie er einen Lachkrampf bekommt. Laut den französischen Untertiteln berichtete er über Jean Sarkozys Pläne, mit nur 23 Jahren Chef einer einflussreichen Behörde zu werden. Tatsächlich handelte es sich nach dem deutschen Originalton um einen "Tagesschau"-Ausschnitt aus der Zeit nach der Einführung des Euro-Bargeldes. Der Sprecher hatte sich dabei bei einem Wort versprochen und deshalb gelacht. Die Sender hätten die Zuschauer damit in die Irre geführt, kritisierte die Medienaufsicht CSA. Gegen Canal+ wurde deswegen sogar ein Sanktionsverfahren eingeleitet, weil der Sender bereits im Februar wegen eines ähnlichen Falles gerügt worden war.