TV
AFP

TV-Serien spielen für Mädchen entscheidende Rolle bei der Berufswahl

Zwei Drittel haben über TV-Serien interessantes über Berufe erfahren, bei der Berufsberatung jedoch nur 17 Prozent.

Berlin (AFP) - Für die Berufswahl von Schülerinnen spielen TV-Serien und Spielfilme inzwischen eine größere Rolle als Berufsberatung oder Schule. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Bundesbildungsministeriums hervorgeht, wurden 23 Prozent der befragten Schülerinnen durch Filme und Serien auf ihren derzeitigen Wunschberuf aufmerksam. Zwei Drittel der Mädchen haben zumindest gelegentlich bis sehr häufig durch TV-Serien Interessantes über Berufe erfahren.

Eine Berufsberatung habe hingegen lediglich bei 17 Prozent der befragten Mädchen dabei, geholfen, eine Idee für ihren späteren Beruf zu finden. Bei 20 Prozent der Mädchen seien es Infosendungen und bei 13 Prozent der Unterricht in der Schule gewesen. Die Umfrage fragte knapp 2.500 Jugendliche verschiedener Bildungszweige ein bis zwei Jahre vor dem Schulabschluss, welche Faktoren bei der Herausbildung ihres Berufswunsches eine Rolle gespielt haben.

Das Bildungsministerium setzt sich seit Jahren dafür ein, den Frauenanteil in naturwissenschaftlichen Berufen zu erhöhen. Doch die Vorbildfunktion der Fernsehserien wird dabei kaum helfen. Laut Ministerium arbeiten lediglich 0,7 Prozent aller Protagonistinnen in TV-Serien und Spielfilmen in Forschung und Naturwissenschaft und 0,5 Prozent üben einen technischen Beruf aus. Frauen seien "auch im wahren Leben" in den Berufsbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) in Deutschland unterrepräsentiert. "Wir brauchen mehr Ingenieurinnen, Forscherinnen und Naturwissenschaftlerinnen", erklärte Bundesministerin Annette Schavan (CDU). Denn gerade im MINT-Bereich werde der Fachkräftemangel zum Problem.