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Axel Springer verkauft Runtastic für 220 Millionen Euro an Adidas

Noch am Dienstag dieser Woche hat Florian Gschwandter 45 Minuten Krafttraining absolviert und dabei 306 Kilokalorien verbraucht. Von Bülend Ürük.

Berlin - Das geht aus den öffentlich einsehbaren Sportaktivitäten hervor, die der CEO von Runtastic, Anbieter von Soft- und Hardware für Fitness und Gesundheit, auf der Website veröffentlicht. 220 Millionen Euro ist Runtastic wert, am Mittwochabend wurde der Verkauf des Unternehmens offiziell.

Käufer der Mehrheitsanteile von Axel Springer (50,1 Prozent) und der Anteile der Gründer Florian Gschwandtner, Alfred Luger, René Giretzlehner und Christian Kaar sowie des österreichischen Business Angels Johann Hansmann ist die Adidas Gruppe. Die Runtastic-Gründer bleiben auch bei Adidas an Bord und sollen das Unternehmen weiterentwickeln.

Zum Vergleich: Axel Springer hat im Oktober 2013 über Axel Springer Digital Ventures 50,1 Prozent der Anteile an Runtastic bei einem Unternehmenswert von 22 Millionen Euro erworben.

Runtastic wurde erst 2009 gegründet, Sitz der Gesellschaft ist 7000-Einwohner-Gemeinde Pasching bei Linz (Österreich). Runtastic bietet eine Kombination aus mobilen Sport-Apps und einem Web-Portal, auf dem Sport-Daten gespeichert und verwaltet werden können und sich individuelle Trainingspläne erstellen lassen. Mittlerweile agiert Runtastic weltweit mit mehr als 20 Apps in 18 Sprachen; mit über 140 Millionen App-Downloads und ca. 70 Millionen registrierten Nutzern zählt es zu den weltweit führenden Anbietern mobiler Apps zur Messung von Sport- und Fitnessdaten. Ob und wie hoch der Gewinn von Runtastic ist, ist allerdings nicht bekannt - das österreichische Unternehmen kommuniziert keine Zahlen.

In der Startup-Szene, in der Axel Springer zukünftig auch in Gemeinschaft mit ProSiebenSat1 aktiv sein möchte, wird der Verkauf von Runtastic in ersten Reaktionen positiv beurteilt. Für den Springer-Konzern, das seine Anteile mit zehnfachem Gewinn verkauft, erklärt Jens Müffelmann, CEO Axel Springer Digital Ventures, in einer offiziellen Stellungnahme: "Runtastic hat in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum hingelegt." Und fügte hinzu: "Runtastic ist heute einer der international führenden Anbieter in seinem Segment und steht jetzt vor dem nächsten Kapitel seiner Entwicklung. Mit Adidas hat Runtastic hierfür den bestmöglichen Partner und Axel Springer hat wirtschaftlich einen sehr guten Deal gemacht."

"Digitale Technologien bieten neue Möglichkeiten und Erkenntnisse, mit denen Sportler aller Leistungsstufen die Erreichung ihrer sportlichen Ziele steuern können - egal, ob sie ihre Leistung verbessern, Erfahrungen austauschen oder ihre persönlichen Erlebnisse im Sport teilen wollen", betont Adidas-Chef Herbert Hainer die Bedeutung der Neuerwerbung.

Bülend Ürük