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"FAZ"-Herausgeber Holger Steltzner zum "Wirtschaftsjournalist": "Verdienen mit der Tageszeitung gutes Geld"

"FAZ"-Herausgeber Holger Steltzner zum "Wirtschaftsjournalist": "Verdienen mit der Tageszeitung gutes Geld" Holger Steltzner.

Holger Steltzner, der für Wirtschaft verantwortliche Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", wurde oft für seine strenge Linie kritisiert. Vom Kurs hat ihn das nie abgebracht. Im Gespräch mit dem "Wirtschaftsjournalist" verrät er, wie die "FAZ" wieder auf Erfolgskurs gelangte und warum er trotz neuer Wochenzeitung weiter fest an die Tageszeitung glaubt.

Frankfurt - Holger Steltzner sieht die "FAZ" nachhaltig auf Erfolgskurs, seit sie im vergangenen Jahr zum ersten Mal wieder Gewinn gemacht hat. "Wir stehen wieder auf einem sehr soliden Fundament und das ist ein schönes Gefühl," sagte er dem "Wirtschaftsjournalist".

 

Neben der Restrukturierung im Verlag und einer Kostensenkung im Druck- und Herstellungsverfahren konzentriere sich die "FAZ" im Unterschied zu anderen nun auf die hart verkaufte Auflage, so Steltzner. Er wisse, wie schnelllebig das Geschäft sei, und dass auf lange Sicht etwas anderes zähle als die mediale Aufmerksamkeit hier und dort, nämlich der Erfolg am Lesermarkt.

 

Während die konkurrierende Wirtschaftstageszeitung "Das Handelsblatt" stark auf das Zusatzgeschäft im Veranstaltungswesen setzt, wolle man sich bei der "FAZ" im Kampf um sinkende Printauflagen weiter auf das journalistische Geschäft konzentrieren. "Da gibt es genügend Arbeit", so Steltzner. Auch für die tägliche Ausgabe der "FAZ". Die Einführung der neuen Wochenausgabe "Frankfurter Allgemeine Woche", die immer freitags erscheint, bedeute nicht den langsamen Abschied von der täglichen Ausgabe, so Steltzner. "Wir verdienen mit der Tageszeitung gutes Geld. Ich bin überzeugt, dass es sie noch lange geben wird." Mittlerweile erziele die "FAZ" einen Großteil ihrer Erlöse aus dem Verkauf. Die Abhängigkeit vom Werbemarkt sei wesentlich reduziert worden.

 

Steltzner kündigte weitere neue Produkte an, um die Zielgruppe der Digital Natives anzusprechen, die die klassische Zeitungslektüre nicht mehr eingeübt habe. "Das gilt auch für die Navigation in der klassischen Zeitung, wie sie das e-paper als pdf beinhaltet." Mit den Apps "FAZ Plus" oder "Der Tag" hat die "FAZ" bereits derartige Produkte im Angebot, die gut angenommen werden. "Der Tag" wurde 230.000 mal heruntergeladen. "FAZ Plus" hatte schon wenige Wochen nach Start 3.000 Abonennten und 37.000 Downloads. Der Digitalanteil der FAZ GmbH am Gesamtumsatz liegt aktuell bei 11 Prozent.

 

Newsroom.de-Tipp: Das ganze Interview ist im "Wirtschaftsjournalist" erschienen, der wie Kress.de im Medienfachverlag Oberauer erscheint. Der "Wirtschaftsjournalist" kann hier im Newsroom.de-Shop bestellt werden. Das Magazin gibt es auch digital im iKiosk.