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Integrationsbeaufragte Böhmer kritisiert Aus für Radio Multikulti

"Mit der Entscheidung, Radio Multikulti einzustellen, gibt der rbb seinen integrationspolitischen Anspruch als Metropolenprogramm auf", erklärte Böhmer am Mittwoch in Berlin.

Berlin, 21. Mai (AFP) - Mit Unverständnis und Bedauern hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), auf das Aus für den Integrationssender Radio Multikulti des Rundfunks Berlin Brandenburg (rbb) reagiert. "Mit der Entscheidung, Radio Multikulti einzustellen, gibt der rbb seinen integrationspolitischen Anspruch als Metropolenprogramm auf", erklärte Böhmer am Mittwoch in Berlin. Die Intendantin des rbb, Dagmar Reim, hatte zuvor die Entscheidung, das multilinguale Programm Radio Multikulti zum Jahresende einzustellen, öffentlich bekanntgegeben.

"Ich hätte mir gerade angesichts des Sparzwanges eine kreativere Lösung gewünscht, die Radio Multikulti nicht nur als Sendeformat beibehält, sondern zu einem Kompetenzzentrum für innovative Ideen und Konzepte auch für andere Programmangebote weiterentwickelt", hob die Staatsministerin hervor. Gerade in einer Stadt wie Berlin, in der zugewanderte Hörer und Gebührenzahler bereits heute ein Viertel der Einwohner ausmachten, müsse der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich schon im eigenen Interesse Gedanken um diese Zielgruppen machen. Die Übernahme des multikulturellen Programmes des WDR, Funkhaus Europa, durch den rbb sei keine geeignete Lösung für die Hauptstadt. cp/cha