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Trend zu Gratiszeitungen auch in Deutschland nicht zu stoppen

Bei dem Printkongress der Verleger im Rahmen des Medienforums NRW legte der Vorstandsvorsitzende der Styria AG in Graz, Horst Pirker, eine Analyse vor, die den Verlegern neue Strategien nahelegte. Nach seiner Einschätzung wird sich der deutsche Zeitungsmarkt nicht auf Dauer dem Trend zu Gratis-Tageszeitungen entziehen können.

Köln (dpa) - Bei dem Printkongress der Verleger im Rahmen des Medienforums NRW legte der Vorstandsvorsitzende der Styria AG in Graz, Horst Pirker, eine Analyse vor, die den Verlegern neue Strategien nahelegte. Nach seiner Einschätzung wird sich der deutsche Zeitungsmarkt nicht auf Dauer dem Trend zu Gratis-Tageszeitungen entziehen können. Die Verlage sollten nach seiner Ansicht in eine multimediale Verbreitung ihrer Produkte auf verschiedenen Kanälen und Plattformen investieren. Dabei sollten sie sich genau ihrer Zielgruppen bewusst sein und wissen, welchen Nutzen die Zeitung ihren Lesern bringe.

Pirker, dessen Verlag Zeitungen in Österreich, Kroatien und Slowenien herausgibt, ist auch Präsident der Internationalen Zeitungsorganisation IFRA und des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ). Er sieht auch mittelfristig eine Zukunft für die auf Papier gedruckte Zeitung, der Microsoft-Gründer Bill Gates einen schnellen Tod vorhergesagt hatte. Pirker: «Ich glaub', der Bill Gates wird früher tot sein als die Zeitung.»

Auf dem Podium berichtete Katharina Borchert, Geschäftsführerin der WAZ New Media, dass sich das Internetportal der WAZ-Gruppe, «Der Westen», mittlerweile weit von der 1:1-Umsetzung der Printausgaben entfernt habe. Mit eigener Redaktion und eigenen Inhalten sowie Spiele-Angeboten werde ein zusätzliches Publikum erreicht. Borchert empfahl den Verlegern, in ihren Unternehmen «Spielwiesen» für neue Entwicklungen einzurichten, um nicht Innovationen stets von außen kaufen zu müssen. Daraufhin wünschte sich Verleger Bauer eine entsprechende «Spielwiesen»-Atmosphäre in den Unternehmen selbst.