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Bonner Jugendmedientage bringen Nachwuchs mit Profis zusammen

Digitales, Roboterjournalismus, Facebook und Flüchtlingskrise − die Herausforderungen für die Medienmacher von heute sind gewaltig. Und spannend. Einen Überblick geben die Jugendmedientage, bei denen der Nachwuchs mit den Profis zusammenkommt.

Bonn (dpa) − Wie müssen sich Medien verändern? Wie schreibt man gute

Geschichten? Und wie werden Flüchtlinge in Zeitungen und

Fernsehsendungen dargestellt? Bei den Jugendmedientagen 2015 in Bonn

bekommen junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren diese und andere

Einblicke in die Medienbranche. Bei Gesprächsrunden können sie sich

austauschen und in Workshops selbst aktiv werden. Unter dem Motto

„machtWorte − Freiheit//Vielfalt//Verantwortung“ lernen die bislang

angemeldeten 350 Teilnehmer bis zum Sonntag die Welt von

Zeitungsredaktionen oder Fernsehstudios kennen. Auf einer Medienmesse

können sie außerdem Kontakte knüpfen.

„Die Jugendmedientage haben den Anspruch, junge Medienschaffende,

angehende Journalisten und interessierte Jugendliche für die Themen

unserer Zukunft zu sensibilisieren“, kündigten die Veranstalter vor

Beginn der Tagung an. Verantwortlich für die Jugendmedientage ist die

Jugendpresse Deutschland in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für

politische Bildung. Zu den Hauptpartnern zählen die

Nachrichtenagentur dpa, das ZDF und die Axel-Springer-Akademie. Laut

Veranstalter ist es der größte Kongress für junge Medienmacher in

Deutschland.

„Viele Jugendliche und junge Erwachsene nutzen Medien heute völlig

anders, als es die Menschen ihres Alters vor 10 oder 20 Jahren getan

haben“, sagte dpa-Chefredakteur Sven Gösmann im Vorfeld. Die

Jugendmedientage seien deshalb immer auch eine Gelegenheit, sich zu

orientieren, welche Inhalte und Formate künftig noch stärker gefragt

sein könnten.

Die Fülle des multimedialen Journalismus spiegeln auch die jungen

Journalisten wider, die am Donnerstagabend zum Auftakt der Medientage

mit der Auszeichnung dpa news talent 2015 geehrt wurden. Der in

Schkeuditz (Sachsen) geborene freie Journalist Björn Stephan (28)

beschreibt in seiner preisgekrönten Reportage „Der Stumpf»

(«SZ-Magazin») einen Mann, der an Body Integrity Identity Disorder

(BIID) erkrankt ist und sich einen Teil seines rechten Beines so

stark verletzt hat, dass er amputiert werden musste.

Den zweiten Preis erhielt die 25-jährige Tamina-Florentine Zuch,

Studentin aus Hannover, die in indischen Fernzügen fotografiert hat

und damit Geschichten über Indien und seine Menschen erzählt

(«stern»). Ein weiterer zweiter Preis ging an Robert Rack. Der

23-Jährige hat für den WDR sein Feature „Mythos Mariachi − Symbol

mexikanischer Kultur“ multimedial angelegt und porträtierte mit

Fotos, Texten, Videos und Musik das harte Leben der Mariachi-Musiker.

Vergeben wurde der Nachwuchspreis dpa news talent zum vierten Mal von

der Deutschen Presse-Agentur dpa.